Die Preußen kommen!Als man nun meinete, dieses Leiden wäre vorüber, was geschah da?
Siehe! Da kamen die Preußen haufenweise, Infanterie und Kaval-
lerie. Sie kamen den 15. November und lagen also 14 Tage stil-
le. Es waren vier Kompagnien aus Stettin. Es musste auch viel
geliefert werden an Korn, Stroh und Hafer, welches der König
auch bezahlet hat. Das Korn zu 1 Taler 18 g. Gr. Heu und
Betrug der
Einwohner
durch den
Vorsteher.
Stroh ist auch bezahlt worden, aber durch ----leute, wel-
che hier in Hattorf regierten, hat die Gemeinde doch nichts
davon zu Gute gehabt, sondern ist für schlechte Dinge ausgege-
ben worden.
    Die Schafe standen  Tage vor Weihnachten ein, es war eine
schlechte Lämmerzucht in diesem Jahre. Das Korn kostete in
diesem Jahre 2 Taler 18 g. Gr. Weizen 2 Taler 24 g. Gr. Kartof-
feln 24 g. Gr., die alten zu Jjohannistage 1 Taler.
    Die Vietsbohnen sind auch erfroren. Aus dem erfrorenen Obst
hat man Mus gekocht, welches sehr schön geschmecket hat, das
trockene Obst hat auch sehr gut geschmeckt.
    Die Tonne Lein kostete 23 Taler, und es schien zu Johannis-
Flachs.tage, als wenn nichts daraus werden sollte. Es ist aber doch
gut geraten, weil es in kalten Zeiten besser gerät als in war-
men. (Der Flachs)
    Am 15. November ist der Kantor Kracke gestorben, mit samt
Tod des
Kantors
Kracke u.
des Pastors
  Volger.
seiner Frau in Zeit von 4 Tagen, und der Herr Pastor Volger
4 Wochen eher, der wohl bei dreiviertel Jahr krank gelegen
hatte.
    Der Flachs ist verkauft 7 Pfd. zu einem Taler, auch 6, je
nachdem der Flachs war.
          Das Jahr 1806.

 

Wetter
  und
Ernte.

Hat angefangen mit Wind und Regenwetter, welches das Bestell-
te Saatland abwusch, sodaß man es im Frühjahr wieder umpflügen
mußte und mit Gerste bestellen. Das was stehen blieb, gab auch
wenig Bunde, 1 Schock auf den Morgen war das meiste, 5 Bund ta-
ten einen Scheffel und auch mehr. Die Gester ist auch gut gera-
ten und eingekommen.
    Heu und Grummet sind auch leidlich geraten und auch gut ein-
gekommen. Auch die Kartoffeln sind gut geraten.
    Auch die Schafzucht ist gut geraten, sie gingen hinaus den
17. März.
    Obst war so mittelmäßig geraten, es gab viele Mühlenbirnen.
Auch der Kohl war gut, nur lagen im Juni viel Würmer daran.
  Der Flachs ist nicht gut geraten, weil es zu trocken für ihn
war, dagegen ist der Rübsamen sehr schön gewesen.
  Die Schafe gingen hinaus bis an das neue Jahr.
Besetzung
Hannovers
   durch
     die
Preußen.

          Die Preußen kamen auch wieder aus dem Obersächsischen
Kreise hierdurch und nahmen das Hannoversche Land ein, wie sie
sagten zur Beschützung oder Administration, ließ also sein
Licent - Wappen machen, und verordnete, daß unter 3 g. Gr. Kassen
geld mit der anderen Münze gleichen Wert hatte.
Rückzug
  der
geschlagenen
preußischen
  Armee
durch
    Hattorf.
    Und 11 September zogen sie allso wieder zusammen ins Sach-
sen - Weimarische. Die ganze preußische Armee gegen die ganze
französische, und taten eine Schlacht den 14. Oktober zwischen
Weimar und Jena, alwo der König in Preußen, Friedrich Wilhelm III.
die Schlacht verlor und die Retirade nehmen mußte mit seiner
Armee geschehen auf den Mittewochen. Des Donnerstags abends
als dem 15. Oktober kamen sie also hier an von Duderstadt hier-
durch nach Osterode. 40 000 Mann volle Regimenter, ohne die
auseinander Gestreuten und Blessierten, 5 Tage und 5 Nächte
immer durch, daß sich fast niemand auf der Straße sehen lassen
durfte als den 16. 17. 18. 19. und 20 Oktober maschierten die-
se 40 000 Mann auf Lübeck zu, alwo sie auch ganz zerschlagen
sein von frz. Soldaten. Die frz. Armee ist also immer fortge-
zogen bis hinter Warschau, der Hauptstadt in Polen. In Berlin,

Impressum / Datenschutz