der Haupt- und Residenzstadt in Preußen, haben sie aus den Kirchen Roßställe gemacht, sodaß von 32 Kirchen nur die katho- lische verschont geblieben ist. Da ist auch das Königreich Preußen aus seinem vorigen Wohl- stande, in welchen es Friedrich Wilhelm I. gebracht hatte zu- nichte geworden. Den ganzen Winter über ging die Straße von Kassel über Du- derstadt nach Ellrich und sofort nach Berlin und weiter nach Polen, im Ausgange des Frühjahrs aber, im April, von Göttingen nach Northeim und Seesen zu nach Braunschweig, woselbst man hat für die Kriegerfuhren viel bezahlen müssen. | |
Fruchtpreis. | Das Korn kostete zu Michaeli 2 Taler 12 g. Gr. Die Erbsen sind vorzüglich geraten und ließen sich auch gut kochen. Das Königlich - Preußische Wappen ist auch hier zu Lande |
Plünderung der Stadt Elbingerode durch die Franzosen. | durchgehends angeschlagen worden. Elbingerode auf dem Harze ist deswegen von den Franzosen völlig ausgeplündert worden. Trotz- dem sie sagten, sie wären hannoversch, das hat nichts geholfen. Deshalb sind nachher in hannoverschen Landen Pfähle gesetzt wor- den mit der Aufschrift: PAS DE HANNOVRE. daß den Hann. Landen sollte kein Leid geschehen von den frz. Soldaten. |
Brand in Salzderhelden. | In der Nacht vom 13. Oktober ist der große Brand in Salz- derhelden gewesen, wo in allem 90 Gebäude mit Häusern und Scheunen abgebrannt sind. Ein großes Unglück für den Flecken! Es war aber eine gute Saatzeit in diesem Herbste und kam auch gut zum Vorschein. |
Windhose in Schwie- gershausen. | Am 9. Juni ist ein starker Windsturm 100 Ruten breit über Düna hingegangen, welcher die stärksten Bäume aus der Erde geris- sen hat. In Schwiegershausen hat er neue Häuser aus einander- gerissen. |
Einführung von Kantor Picht und Pastor Plathner. | Der Herr Kantor Picht ist acht Tage vor Ostern eingeführet worden. Der Herr Pastor Plathner ist den 4. Sonntag nach Ostern eingeführet worden, welches jeder Person 10 gute Groschen und 4 Pfennige gekostet hat. Für die Fuhren und die Einführung. |
Hattorf kommt zum Königreich Westfalen. | Das Jahr 1808. Das Jahr 1808 hat mit Schnee und Kälte angefangen. Am 24. Januar war das Fest, daß der König von Westfalen glücklich in Kassel angekommen war. Das Fürstentum Göttingen u. Grubenhagen, sowie das Hohnsteinsche sind auch zum Königreich Westfalen gekommen. Auch ist ein Konsistorium verordnet für die- se Länder zu Göttingen. Im Februar lag hoher Schnee. Am Februar war war der Huldigungstag zu Herzberg in der Kirche, al- wo die ganzen Amtsuntertanen versammelt waren. Hier uns anderen Orten ist kein Gottesdienst gehalten worden, da denn der Super- intendent die Amtsschreiber schwören ließ, diese die anderen Kgl. Bedienten. |
Zwangsanleihe auch in Hattorf | Im Februar haben nur einige Leute, hier in Hattorf 4, 1000 Taler geben müssen, welches Anleihe genannt worden. Und da- nach sind wieder andere herausgesucht worden, Anleihen zu erzwin- gen. |
Witterung. | Den ganzen Monat März ist eine strenge Kälte gewesen mit Wind. Die Schafe sind den 5. April hinausgegangen, trotzdem die ganzen Wege noch voll Schnee lagen. Auch der ganze Harz lag vol- ler Schnee. |
Hochwasser. | Am 5. des Abends fing es an zu regnen, und es wurde warm dazwi- schen. Da ging der Schnee im Harzwalde los, und das Wasser wur- de so groß, daß es überall übertrat. An allen Orten tat es gro- ßen Schaden, es riß alle Brücken und Stege weg, und nahm eine Richtung, wo es sonst noch nie hergeflossen war. Es kam sehr viel Holz aus dem Harze hergeflossen, welches allerwärts lag. In Osterode haben sie eine Kettenbrücke machen müssen. Auch sind dort viele Gärten weggerissen und auch die Brücke über die |