Das Wasser war hier in Hattorf so groß, daß es vom Mühlen- graben bis an das Kleebeek überging. | |
Stand der Früchte | Die Jahr war schönes Brackgras für die Lämmer. Der Flachs war auch wieder gut, aber doch nicht so gut wie voriges Jahr. Der Klee war auch gut, die Wiesen hatten nicht so schönes Gras wie im vorigen Jahre. |
Ernte. | Im Wiedenroder Felde ist das Korn an den Föhren 2 - 3 Ellen breit ausgewintert, von dem Schnee, der so lange in den Furchen liegen blieb. Es gab nicht viel Korn, aber der Weizen ist sehr gut geraten, 4 - 5 Bund taten einen Scheffel. Das Korn kostete zu Johannistage 2 Taler, der Hafer 1 Taler, Korn und Weizen sind sehr gut eingekommen mitsamt dem Heu. Am 6. August war ein starkes Hagelwetter über Hammenstedt nach Förste zu früh Morgens um 9 Uhr. Im Monat August waren schon die Vietsbohnen reif und die Sommerfrüchte, sind auch gut eingekommen. Die Zwetschen saßen auch sehr voll. Es gab auch etwas Äpfel, die Einecke- säuge saßen sehr voll. |
Napoleon in Erfurt. | Im Monat September ist in Erfurt ein großer Tag gewesen, allwo der französische Kaiser nebst dem russischen Kaiser, nebst dem König in Westfalen, zusamt dem König in Preußen und dem König in Sachsen, dem König von Bayern, zusamt anderen Fürsten und Herrn Unterredung gehalten wegen Krieg und Frieden wie es werden sollte in Deutschland. Die Schafe haben eingestanden 12 Tage vor Weihnachten, da es denn ziemlich kalt war. Das Buch hat auch voll gesessen im Harzwalde, es ist aber erst im November reif geworden, da ein starker Frost war und am Tage die Sonne schien. |
Die Festung Hameln. Orgelreparatur. | In diesem Jahre ist auch die Festung Hameln demoliert und geschliffen worden, daß sie keine Festung mehr sein sollte. Die Orgel in der Kirche ist auch repariert worden, welches 50 Taler gekostet hat. |
Einteilung des Königreichs in Departements. | Den 17. Dezember ist eine überaus strenge Kälte gewesen. Das Königreich ist eingeteilt in Departements. Über einen jeden ist ein Oberpräfekt gesetzt, darunter 3 Unterpräfekten oder Distrikte mit einem Tribunalgerichte. In jedem Distrikt 7 Kantone oder Friedensgerichte. Im Königreich Hannover waren das Ämter, und wir gehörten zu dem Amte Herzberg. Jetzt gehören wir zu dem Kanton Lindau. Die Gerichte, Galgen und Rad sind durch das ganze Königreich Westfalen abgebrochen und verkauft. |
Die Evangelischen in Duderstadt bekommen eine Kirche durch Jerome. | Am 8. September hat sich der liebe Gott auch über die Lutheraner in Duderstadt und Heiligenstadt er- barmet da ihnen von Seiner Königlichen Majestät in Westfalen jeder Stadt eine Kirche eingeräumet worden. Vorher haben sie unter vieler Bemühung nich erreichen können. Auch nicht von dem König von Preußen im Jahre 1803. Und doch ist über die Hälfte der Einwohner dieser Stadt evangelisch, und noch dazu die Vornehmeten der Stadt. |
Brand in Burgdorf | 1809 hat es in Burgdorf gebrannt den 25. Juni. 183 Häuser sind abgebrannt und die Wohnungen der Geistlichen. |
Das Jahr 1809. | |
Hat sich angefangen mit starker Kälte. Am 9. Januar war eine entsetzliche Kälte mit Schneegestöber und Wind dazwischen, daß sogar die Rhume etwas zugefroren war, die doch in 30 Jah- ren nicht zugfroren war. Einem Fuhrmanne, der von Lindau dem Strohkruge zufährt, sind die Beine und die Hände ganz erfroren. Er hatte sich noch dazu vom rechten Wege verloren, bis er end- lich nach dem Strohkruge gelangt. Er hat nicht selber essen können, sondern sich durch andere Leute füttern lassen müssen. So ist der Winter fortgefahren bis zum 22. Februar, da die Schafe wieder hinaus gingen. Es wuchs aber doch nichts den ganzen März hindurch. Erst Ende April fing es an zu wachsen. Im Mai ist die Witterung so hin gewesen. |