Major Schill.
Zu dieser Zeit hat sich auch der Preußische Major Schill hier
im Königreich Westfalen sehen lassen, mit einer großen Anzahl
Reiter und Fußvolk, welches zusamt ein Freicorps war.

Auch in Hattorf
werden die frz.
Siege gefeiert.
    Am 22. April ist der Kaiser von Österreich von dem frz.
Kaiser geschlagen und beinahe in Staub verwandelt worden, da-
nach im Sommer noch 2 mal. Jedes Mal mußte hernach hier der
Gesang gesungen werden: " Herr Gott, dich loben wir! " bis
endlich der Friede geschlossen worden. (Im November)
     Das Holz wurde erst zu Johannistag angewiesen. Das Heu ist
Ernte u. Preise     so hin geraten und auch gut eingekommen. Auch Korn und
Weizen sind gut eingekommen und gut geraten. Die Sommerfrüchte sind
auch gut geraten, der Weizen überaus gut, aber z. T. nicht
gut eingekommen. Bei der Ernte regnete es fast alle Tage, als
aber die Ernte vorbei war, war alle Tage Sonnenschein von
Micheli an bis zum 13. November, da es anfing zu regnen und auch
zu frieren bis den 24. Dezember. Die Sommerfruchternte fing den
6. September an und war Micheli beendigt.
  Die Schafe wurden am 24. Dezember eingestallt. Obst hat es
nicht viel gegeben, Zwetschen garnicht. Der Roggen hat gekostet
1 Taler, die Gerste 27 g. Gr., der Weizen 1 Taler 6 g. Gr.,
der Hafer 20 g. Gr.

Großer Brand
        in
Witzenhausen.
     Flachs und Rübsamen sind beides nicht gut geraten.
   In der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar ist der größte
Teil der Stadt Witzenhausen im Lande Hessen durch einen Star-
ken Sturmwind abgebrannt. Auch hier war ein fürchterlicher Wind
die ganze Nacht.

          Das Jahr 1810.

Wetter.Hat mit gelinder Witterung angefangen, bis am 14. Januar stär-
kere Kälte einfiel, die bis zum 22. dauerte. Der 2. Febr. ist
ein überaus schöner Tag gwesen, obgleich Schnee lag.
Hochwasser.     Am 10. März war in der Sieber und Oder Hochwasser.
   Kl. Glocke.Am 11. März ist die kleinste Glocke auseinandergeborsten, welch
1648 gegossen ist.
Neue Steuer.  Die Grundsteuer ist auch in das Wek gekommen: von 1 Morgen
1. Klasse 19 g. Gr., 2. Kl. 12 g. Gr. letzte Klasse 6 g. Gr.
auch wohl etwas darüber.
  Der Flachs ist wieder nicht gut geraten, Heu hat es so angegan-
gen, denn es war trockene und kalte Witterung.
  Am 16 Juli war ein starker Platzregen mit Donner dazwischen.
Das Heu ist trocken eingekommen.
     Der Rocken schien, als wenn nichts daraus werden sollte
zumal da es im Märze, den 26. und 27., die beiden Tage überaus
kalt und windig war, und doch ist der Rocken zu solcher Größe
gelangt, daß etliche Halme eine Länge von 4 Ellen hatten. es hat
auch gute Frucht gegeben, auch ist die Frucht gut eingekommen.
Weil vorher kalte Witterung war hat man angefangen das Korn zu
schneiden den 7. August.
Einschiebsel.
 4 Personen
     im Krücker
 erfroren.
    Am 12. und 13. Februar waren sehr kalte Tage mit Schneegestö-
ber und Wind dazwischen. Am 12. wurden 4 Personen aus Zeller-
feld auf dem Wege zwischen Hattorf und Osterode  erfroren auf-
gefunden. Es waren 4 Frauenspersonen von 17. 18. Jahren und
eine Frau von 33 Jahren. Man hat sie nicht mehr ins Leben zu-
rückbringen können.
     Die Sommerfrucht war zwar nicht gut geraten, aber sie
ist doch trocken einkommen. Eine trockene Zeit war vom 23.
August bis zum 27. Oktober. Korn und Weizen wurden wie in lau
ter Mülm gesät. Das Korn gab 2 Malter sehr schönes Korn und
kostete der Himbten 27. g. Gr., Weizen 1 Taler, Hafer 17 g. Gr.
Gerste 22 g. Gr. Linsen 30 g. Gr.
   In der Grummeternte, im September ist ein starker Reif ge-
wesen. Grummet hat es nicht viel gegeben, da es vorher zu
trocken war.
   Der Rocken und der Weizen war als in lauter Mülm gesät, des-
halb ging er auch nicht gleich auf. Es fanden sich auch wie-
der einige Mäuse ein, die Schaden taten.

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