20 März sind warme Tage gewesen. Den 14. und 15. auf das Oster- fest war es kalt und regnicht. Den 19. des Abends war ein starker Regen, sodaß das Land leicht zu pflügen war, es war sehr locker. Die Tonne Lein kostete 27 Taler. | |
Tod des Pastors. | Am 28. ist der Herr Plathner gestorben und am 1. Mai feierlich mit Orgelton, Gesang und Glockenklang feierlich zu der Erden bestattet, er war hier 5 Jahre lang Prediger gwesen. Das Lied 1146 wurde gesungen, die zwei ersten und der letzte Vers. Der Herr Pastor Lüders aus Elbingerode hielt eine sehr schöne Leichenrede. Er habe die Ostertage sein Amt mit Freudigkeit ver- richtet, daß ich nichts gedacht hätte, daß ihm der Tod so nahe wä- |
Tod des Ober- Amtsmanns. | re. Am 29. März ist der Oberamtmann Lueder zu Herzberg in einem sehr hohen Alter gestorben. Den 4. Mai ist in der Nacht ein starker Regen gewesen, und danach heißes und warmes Wetter bis zum Ende des Monats. Es haben sich auch viele Maikäfer eingefunden. Im April war eine ganz außer- ordentliche Obstblüte aller Art, sah sehr schön und richtig prächtig aus. |
Wetter. | Auch das Vieh hat zu leben gehabt dies Frühjahr. Am 1. Juni ist ein starkes Gewitter gewesen des Nachts um 12. Uhr, aber nicht lange. Den 2. - auf Pfingsten - wieder ein Gewitter mit starkem Wind, der die Dächer abgedeckt hat, er hat auch viele Bäume aus der Erde gerissen und viele Früchte von den Bäumen gerissen. Der Klee hat hier nicht recht fort wolln, weil der Samen nicht gut |
Klee. | aufgegangen ist. Der Klee hat nicht viel gegeben, das 2. Mal aber doch noch mal so viel als das erste Mal, er ist auch gut eingeerntet, Heu hat es wenig gegeben, aber es ist trocken ein- gekommen. Flachs gab es wenig, war auch nicht lang, die Tonne Lein kostete 27 Taler. Es ist soviel Meltau gefallen, daß das Korn frühreif geworden. Man hat schon am 12. Juli angefangen Korn zu schneiden. Der Morgen tat nicht mehr als 8-9 Röpe. Am 20. Juli ist ein starkes Donnerwetter mit Schlossen u. |
Unwetter. | starkem Regen verbunden heruntergekommen zwischen 4 u. 5 Uhren, welches großen Schaden tat an den Sommerfrüchten. Es zog über die Steige nach Elbingerode und Osterode zu. Den 17. Juli ist ein starkes Gewitter vormittags zwischen 10 und 11 Uhren gewesen mit 4 starken Donnerschlägen, weil es viel zu heiß war. Am 29. und 30. Juni, sowie am 1. August ist in Gos- lar ein sehr starkes Gewitter gewesen, alle drei Tage, den letz- |
Gewitter in Goslar | ten Tag aber am schlimmsten, daß das Wasser von den Bergen in Haufen herabgestürzt ist, daß viele Lämmer weggflossen sind und in der Stadt die Fensterscheiben entzweigeschlagen sind. Den 3. August ist der sämtliche Roggen und Weizen eingeern- tet. Die Sommerfrucht war auch zusammen reif. Es gab nicht viel, am wenigsten die Bohnen und Erbsen, weil sie am stärksten vom Meltau befallen waren. Am 8. August und noch einige Tage ist ein starker Regen gewesen. Am 24. Aug. ist die ganze Sommerfrucht schon eingekommen, weil alles notreif war. |
Obst. | So gut wie die Obstblüte schien, ist die Ernte nicht ausgefal- len, weil nicht viel sitzen geblieben ist. Die Zwetschen waren schon am 24. August reif. |
Der König Jerome reist durch Hattorf. | Den 13. hat unser Dorf die Ehre gehabt, daß ihre Königlichen Majestäten von Westfalen durch Hattorf gereiset sind des Morgen früh zwischen 6 u. 7 Uhren unten durch das Dorf vom Brauckwege her auf den Steinen hinunter für dem Holze auf Lindau zu, wo zu auch geläutet in drei Schauern. Die Reise war nach dem Broc- ken gewesen und nach mehreren anderen Orten. |
Viel Bucheckern. | Das Buch hat auch voll gesessen, und haben die Leute 2, 3, 4 und 5 Malter gelesen. Der Scheffel kostete 21 bis 24 g. Gr. und gab schönes Öl. Das Buch war auch schon früh reif, nämlich am 15. Sept. und man ging dahin bis den 9. November, weil es schönes |
Viele Eicheln. | Wetter war. Auch die Eicheln haben über die Maßen voll gesessen. A allen Enden ist geholet, um das Vieh damit zu füttern. Auch zur Mast. Der Scheffel kostete 6 bis 9 g. Gr. |
Aussaat. | Das Korn oder Rocken wurde wieder als in lauter Wülm gesät, noch schlimmer als voriges Jahr. Es wurden viele Brunnen trocken, denn es war eine große Hitze. Am 24. Sept. gab es einen schönen Regen. Da ging das Korn auf. Am 1. Oktober tat es wieder einen starken. |