Da fing das Korn schön an zu wachsen, und es wurde eine Saat, daß man sie mit den Schafen abhüten konnte. Die Witterung ist bald schön, bald regnicht fortgefahren bis zum 21. November. Da fror es, und die Kühe standen ein, während die Schafe noch bis zum 27. Dez. hinausgingen, dann wurden sie auch eingestallt. Vom 23. bis zum 24. Dez. ist ein grausamer Sturmwind gewesen. | |
Obst. | Die Zwetschen waren schon vor Micheli alle, sie saßen z. T. über die Maßen voll und waren über die Maß süß. Die Kiepe koste- te 18 - 24 g. Gr., das Schock 6 bis 1 g. Gr. Die Äpfel und Birnen saßen zum Teil auch schön voll, aber sie hielten sich nicht lange, weil zwischen Michaeli und Mar- tini nicht der geringste Reif war. Im August wollten die Raupen den weißen Kohl ganz auffressen im Sept. schien er zu verwelken, und im Oktober wuchs er so gut, daß es Kohl über die Maßen gab. Das Schock kostete 18 - 24 g. Gr., auch 1 Taler. |
Eichelmehl. | Die vielen Eicheln vom vorigen Jahre haben die Leute getrock- net und in den Mühlen mahlen lassen, sind geschrotet und für Kühe und Schweine verfüttert. Im Frühjahr lag noch so viel, daß die Leute noch vieles hatten. |
Teures Stroh. | Das Stroh war im Frühjahr so rar, daß es 10 - 17 Taler das Schock kostete. |
Fruchtpreise. | Der Scheffel Rocken kostet 1 Taler 24 g. Gr. bis 2 Taler, die an- deren Früchte ebenso im Preise, die Bohnen kosteten auch 2 Ta- ler. Den Winter war es die meiste Zeit naß und schleckerhaftig. |
Ein Komet. | Im vorigen Herbst ist ein großer Kommet- Stern am Himmel gewesen im September und Oktober, welcher von Morgen nach Mittag stand die meiste Zeit, darauf ist denn der große Feld- zug von Napoleon, dem frz. Kaiser in Rußland vorgenommen, im Monat April bis Moskau und St. Petersburg. Die Schafe waren kaum ernährt bis zu Maitage, weil es im- |
Wetter und Ernte. | mer noch hart fror. Danach hat es angefangen schön zu wachsen, daß es Heu und Klee genug gab. Dies Jahr gab es aber keine gu- te Heuzeit. Der Flachs ist aber gut geraten, 120 - 150 Boten auf dem Morgen. Das Korn ist auch gut geraten. Die Sommerfrucht auch gut. der Hafer ist z. T. 3 Ellen lang gewesen. Bohnen und Kohl waren auch gut, das Schock Kohl kostete 18 - 24 G! |
Feldzug in Rußland. | Am 7. Sept. ist Moskau von Napoleon eingenommen und meist ausgebrannt. Moskau ist eine Stadt, die 260 Kirchen hat. Von da ging es wieder an die Rückkehr, weil da die frz. Macht ihren höchsten Grad erreicht hatte. Sie mußten sich wieder herbegeben bis in das Sachsenland wegen Hunger, Frost und Kälte, sind auch viele zu Tode gefroren. Mit einem Worte: Die ganze frz. Armee ist rungenieret, davon die wenigsten ihr Vaterland haben wieder gesehen. Den 2. November ist in Zellerfeld viel abgebrannt. |
Einführung von Pastor Bethe. | Am 23. November ist der Herr Pastor Bethe eingeführet worden. Seine ersten Worte waren aus dem 1022 Lade die beiden letzten Verse, welche anfangen: "Unzählbar sind und täglich neu". Den 16. Dezember ist eine unerhörte Kälte gewesen, daß alles hart zugefroren war. Auch im November war es immer kalt gewesen mit viel Schnee. |
Das Jahr 1813. Hat der Winter noch fortgefahren bis zum Ausgange März. Heu hat es so ziemlich gegeben. Der Flachs ist auch gut geraten. Auch das Korn und die Sommerfrucht sind gut geraten. Aber es war eine nasse Zeit den Herbst über. Im Frühjahr konnte man das Schießen hier hören aus dem Sach- senlande zwischen den beiden Armeen fast alle Tage über, bis den 18. Oktober, da die frz. Armee total zerschlagen ward durch den Preußischen General Blücher, nebst den Russen, Kosacken u. Schweden, welche insgesamt die Alliierten genannt wurden u. ihm nun auf dem Fuße nachfolgeten bis nach Frankreich hinein. Den 9. November sind hier ein Regiment Kosaken durchgezogen. |