Durchzug der
Schweden u.
Kosacken.
    mit Lanzen des Sonntag Nachmittags nach Northeim zu. Auch
    viele Schweden und schwedische Bagage mit Ochsen als Fuhrwerk.
   Auch ein kommandierender General der Kosacken mit 6 weißen
Pferden zur Kutsche zu fahren, auch der Fürst von Schwarzburg-
Sondershausen ist im September hier durchgefahren mit 6 wei-
ßen Pferden.

Harter
  Winter.
          Das Jahr 1814.
Ist ein sehr harter und langer Winter gewesen bis zu Ende März.
Es sind viele Hirsche erfroren, weil der Schnee zu hoch lag. Die
Tiere fanden kein Futter.
Der Flachs ist so ins Mittlere geraten. Heu und Grummet ging
Ernte.an. Obst hat es gut und schön gegeben, daß man es zu allerhand
gebrauchen konnte. Der Kohl ging auch an, das Schock kostete 30
Gr. bis 1 Taler.
Kühe für
  Sachsen.
   Vom April bis in den August sind hier beinahe täglich 50, 70,
auch 100, ja bis 130 Kühe durchgekommen, weil sie im Sachsen-
lande fast alle von den Soldaten aufgefressen waren. Sie kosteten
hier den Winter 20 bis 27 Taler.
     In den letzten 8 Junitagen ist hier eine sehr große Hit-
ze gewesen zum besten der Heuernte. Das Heu kam gut ein.
     Den ersten Sonntag nach Johannistag ist der Herr Pastor Bete
Versetzung
des Pastors.
von hier nach Bodenfelde an die Weser gekommen, weil diese Pfar-
re zu gut war.
   Den anderen Sonntag ist der Herr Pastor Starke hier eingeführet
worden.
Feier des
Friedensfestes.
   Den 25. Juli ist das Fridensfest und die Danksagung gefeiert
durch das ganze Königreich Hannover, daß alle Schulmädchen
aufgeputzet sein.
Hannover wird
Königreich.
   Hannover ist in diesem Jahre zum Königreich gekommen, und ist
das Hildesheimische, das Osnabrückische, Das Paderbörnische,
Ostfriesland, die Herrschaft Plesse, das Münstrerland, das Unter-
eichsfeld, als 44 Ortschaften und Duderstadt auch mit. Auch die
ehemalige große kaiserliche Residenzstadt Doslar, welche schon
Gebiets-
erweiterungen.
Heinrich der Löwe gern haben wollte. Darüber ist er bei Kaiser
Friedrich I. in Ungnade gefallen im Jahre 1180. Nun ist sie
doch an seine spätesten Nachkommen gefallen an das Haus Braunschw.
Lüneburg.
     Die Sommerfrucht war überaus schön gewesen, besonders die
Bohnen auf der Steige, daß es prächtig anzusehen war, und es kam
so gut und so rar ein und war so lange gut Wetter, daß man noch
einmal so viel hätte einernten können. Die Schafe sind hinaus-
gegangen bis Weihnachten, weil es gute Zeit war.
   Mein einzige Schwester ist auch den 31. Juli gestorben nach
einer langen Auszehrung.
Fruchtpreise.    Das Korn kostete 1 Taler, Hafer 15 Gr. Gerste 24 Gr. Weizen
1 Taler 9 Gr..
           Das Jahr 1815.
Ist der Winter nicht zu kalt gewesen, auch sind die Früchte nicht
zu teuer geworden. An einem Sonnabendabend im Juni ist hier ein
fürchterliches Gewitter mit Donner und Blitzen gewesen, mit einer
starken Wasserflut verbunden.
   Aber herrlicher Flachs ist dieses Jahr geworden. Die Kühe koste-
Schlacht bei
   Waterloo.
ten 20 bis 30 Taler, Fickeln 30 Gr.
   Den 16. 17. und 18. ist die große Schlacht bei Waterloo in der
Grafschaft Namur geschehen, da Frankreich den letzten Zug wagte
mit seinem Kaiser und völlig überwunden wurde. Der Anführer selbst
wurde auf die Insel Helena gesendet, das Land wurde von allen
Mächten besetzet mit 150 000 Mann.
Tod des Herzogs.Auch der Herzog von Braunschweig hat hier sein teures Blut

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