zur Beute werden lassen und aufopfern müssen. Friedrich Wilhelm ist
von seinen treuen Untertanen bitterlich beweinet worden. er war
43 Jahre alt. Gott belohne ihn dafür mit ewiger Freude. Alle aus
unserem Königreich sind für ihre Standhaftigkeit mit einem Ehren-
zeichen belohnet worden, zu tragen an Sonn- und Festtagen.
    Die Zwetschen haben an einigen Orten übervoll gesessen, die
Kiepe hat 27 - 30 Gr. gekostet. Beim Schäferhof die meisten.

          Das Jahr 1816.
Der Winter ist nicht zu kalt auch nicht zu warm gewesen. Im
Frühjahr, als das Lein gesäet werden mußte, regnete es sehr viel

Wetter
  und
Ernte.
und lange, auch den ganzen Sommer über, sodaß es sehr viel süßes
Heu gab. Auch die Grummeternte war sehr schön. Der Flachs ist über
aus gut geraten, dasß auf einem Morgen über 200 Bottem geworden.
Es floß allerdings auch vieles den 3. September fort.
   Das Korn ist nicht gut geraten, weil es sehr viel Unkraut und Mie-
len dazwischen waren. Die Kartoffeln sind an vielen Orten ersoffen
auch sind welche zugefroren, so hat es nicht viel gegeben.
   Die Ernte im Sommerfeld war gut, vor allem die Bohnen. Es
kam aber erst zu Martini ein. An etlichen Orten blieb auch einiges lie-
gen noch zu Weihnachten. Der weiße Kohl ist auch viel erfroren.
Das Korn wurde erst zu Mitte August reif.
    Die Schafzucht ist wegen der Nässe an vielen Orten zu Grunde
gegangen. Das Korn ist teuer geworden, und vieler Hafer ist mit
gemahlen.

          Das Jahr 1817.
Ist der Winter wieder nicht zu kalt und nicht zu warm gewesen.
Die Schafe sind Mitte März hinausgegangen.

Glocken-
guß für
die Kirche.
    in diesem Jahre sind auch die Glocken gegossen zu Bodensee auf
dem Eichsfelde durch die Meistre Heinen, nämlich 2 Brüder Johann
und Friedrich. Sie sind von der Kirche gegossen, welches der Kir-
che gekostet hat alles in allem 260 Taler. Die Kleinste ist den 17.
März und die größte im August. Sie wiegt jetzt 16 Zentner, vor-
her 15 Ztr. 40 Pfd.. Die kleinere wiegt jetzt über 10 Ztr. und
ist 22 Pfd. schwerer als vorher. Der Ztr. zu gießen kostete 5 Taler
21 Gr.
     Der Flachs ist so ins Mittlere geraten, das Korn oder Rocken
überaus schön, gab so herrliches Brot, so klar und so weiß!
Krankheit
beim Vieh.
   Auch eine Viehkrankheit ist unter allem Vieh gewesen, Kühe,
Schafe und Ziegen konnten im August bei vier Wochen nicht gehen.
( sicher Maul- u. Klauenseuche )
Fruchtpreise.   Der Rocken kostete 1 Taler 30 g. Gr. Weizen 2 Taler 24 Gr.
   Am 31. Oktober ist das Reformations - Jubel - Fest gefeiert,
welches auf den Freitag traf, da denn die Schulmädchen aufgeputzet
Reform.
Jubelfest.
waren und 3 mal um die Kirche gehen mußten mit Gesang. Nach geen-
gigtem Gottesdienst ist noch 3 mal mit beiden Glocken geläutet wor-
den.
   Obst hat es etwas gegeben von allen Sorten, Äpfel, Birnen und
Zwetschen. Das Vieh ist teuer gewesen, eine Kuh kostete 20 - 30
Taler, die Schafe 3-4 Taler, die Gänse 20- 24 Gr. Die Kartoffeln
sind auch gut geraten, und doch kostete der Scheffel 15- 17 Gr.
Ernte.Das Schock Stroh kostete 8 Taler. Die Sommerfrüchte waren so ins
Mittlere hin. Die Ernte ist zu Michaelis alles vollendet gewesen.
Die Grummeternte war so gut, das die Grummet bei der Lakken zuletzt
in 2 Tagen trocken ward, so heiß schien die Sonne 8 Tage lang.
    Den 15. Januar ist ein sehr starker Windsturm gewesen, daß es
auch viele Bäume aus der Erde gerissen, am 5. März wieder so, daß
es die dicksten Buchen im Rotenberge abgebrochen hat. Alle Türen
"knatterten".
   Das Let. Salatsamen kostete 13 Gr.
Am 11 Juli hat es zu Wollershausen und Lütgenhausen einen star-
ken Hagelschlag getan, des Vormittags zwischen 11 und 12 Uhr, daß
das Stroh ganz zerfetzt wurde.
  Das Maß Branntwein hat gekostet 16- 18 Mariengroschen. Es wurde

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