nach Ilten, der Umzug fand statt am 6. Juli an einem Sonntag
bei starker Hitze. Zu Ilten gehören noch 4 Dörfer, es liegt 3
Stunden von Hannover.
Einführung
von Pastor
Soltmann.
   An dessen Stelle wurde der Herr Pastor Soltmann aus Hannover
eingeführet, welcher vorher 10 Jahre in Heinsen, Amt Polle, als
Prediger tätig war.
     Der späte Flachs und auch die Kartoffeln sind gut geraten,
der Hafer aber ist dieses Jahr ganz besonders gut geraten. Er
Ernte.war so gelb und 2-3 Ellen lang, daß auf einem Morgen 15, 16 und
17 Höpe wurden. Die Höpe zu 10 Bund gerechnet. Er ist auch
gut eingekommen. 14 Tage vor Michaelistage. Auch die Grummeternte
war sehr schön.
   In diesem Jahre haben wir einen Tritt vor die Haustür machen
lassen.
    Der Rocken kostete 1 Taler 6 Gr. Hqafer 15 Gr. Die Kartof-
Fruchtpreise.feln sind auch gut geraten, der Scheffel kostete 10 Gr.
Die Obsternte war nicht gut.
Tod des Can-
tor Picht.
    Am 5. November ist Herr Cantor Picht gestorben. Er war den
ganzen November hindurch noch schönes und klares, warmes Wetter.
    Am 2. Oktober sind in Uslar über 70 Wohnhäuser nachmittags
zwischen 3 u. 4 Uhr in einer Stunde abgebrannt.

          Das Jahr 1820.

Hat mit Kälte und Schnee angefangen. Am 8. Januar war ein sehr
kalter Tag, da ist die Kälte auf 22 Grad angestiegen. Die ande-
ren Tage waren auch noch sehr kalt bis zum 15. Januar. Danach
ist der Schnee auf einmal weggeschmolzen.

Tod des
Königs.
     Am 29. Januar ist der allergroßmächtigste König und Herr,
Georg III. aus dieser Welt hingetreten, hat das Zeitliche mit dem
Ewigen vertauschet. Genießen dort in jener Welt die ewigen Freu-
den in einem Alter von 81 Jahren nach einer 61 jährigen Regierung.
Im ganzen Lande ist 24 Tage geläutet worden.
Einführung
des Lehrers
  Cordes.
     Den 5. März ist der Schullehrer Herr Cordes hier eingeführet
worden, da war es noch warme Witterung.
     Man hat angefangen den Rocken zu schneiden am 1. August.
Die Ernte war mittelmäßig. Die Sommerfrüchte waren ebenfalls mit-
telmäßig. Die letzten sind zu Michaelis eingekommen.
    Die Kartoffeln waren auch gut geraten und kamen auch bei trok-
kenem Wetter gut ein. Am 19. Nov. ist es sehr kalt gewesen. Am
22. war ein schöner heller Tag. Den 6. Dez. sehr großes Wasser
in der Oder. Am 30. sehr große Kälte, auch vorher schon kalte Ta-
ge.

          Das Jahr 1821.

 Hat mit Kälte und Schnee angefangen, dann hat es wieder geregnet.
Auch im Frühjahr war noch immer kalte Witterung. Die Zeit, da
die Schafe geschoren werden mußten, war viel Regen und Wind.
    Der Himbten Rocken kostete 1 Taler 12 Gr. Weizen 1, 18. Gerste
1 Taler, Hafer 21 Gr. Das Maß Branntewein 7-8 Gute Gr. Die Rog-
genernte war mittelmäßig, die Weizenernte nicht gut, da zu viel
Unkraut dazwischen gewachsen war. Auch wuchs manches aus, weil
es zu naß war, einiges stand noch zu Michaelis draußen, weil in
der Woche nur ein Tag gut war. Die Bohnen sind in diesem Jahre
überaus gut geraten, konnten aber auch nicht zur rechten Zeit
eingebracht werden, und waren etliche noch draußen den 24. Okt.
weil es 5 Wochen fast unaufhörlich regnete. Der Regen begann am
12. Sept. sodaß auch der Roggen nicht vor dem 17. Okt. gesät wer-
den konnte. Klee und Grummet wolte bald faul werden, weil es
immer regnete. Der Frühflachs ist gut geraten, der späte aber
nicht.

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