Der König kommt nach Hannover. | Im Oktober ist Seine Königliche Majestät aus England nach Hannover gekommen. Dort sind sie mit großer Freude und Triumpf bewillkommet worden, weil in 66 Jahren in Hannover kein König gewesen ist. Da waren denn so viele Ehrenpforten aufgerichtet u. viele Fremde waren zum Besuche in Hannover. Von da war der Heim- weg über Einbeck und Rothenkirchen, Göttingen und Kassel nach England hinüber. Die Kartoffeln waren so ins Mittlere graten, der Himpten kostete 9 Gr. Obst hat es wenig gegeben. Im Herbst sind die Früch- te zu einem niederen Preise gekommen. Das Jahr 1822. Der Winter ist so ins Mittlere hin gewesen, bald Frost, bald Re- gen, bald Schnee in den Monaten Januar und Februar. Mitte Febr. sind schon die güsten Schafe hinausgegangen. Die "Ambrikosen" blühten schon Mitte März. Da nach wurde ein so heißer Sommer, daß der Erdboden an einigen Stellen 2-3 Zoll breit auseinander barst. Auf den Wiesen gab es nur wenig Heu. Die Trockenheit währete von Mitte April bis Mitte Juli, so daß schon am 6. Juli Korn geschnit- ten wurde. Die Halme waren auf der Hälfte stehen geblieben, auf vielen Äckern waren sie nur eine Viertelelle lang. Es ist auch fast alles gut eingekommen bis auf das Letzte, da es ezwas regne- te. Es gab gutes Brot davon. Wer hätte gedacht, daß in diesem Mo- nat alles einkam (Juli) da doch im vorigen Jahre die Saat erst so spät geschehen konnte! Die Sommerfrüchte sind aber nicht gut geraten, am wenigsten die Bohnen und Erbsen. Diese mußten an vie- len Stellen ausgerauft werden und war das erste, das von den Früchten reif wurde, da sonst die Gerste die erste Frucht ist, die reif wird. |
Obst. | Das Obst hat so voll gesessen wie lange Jahre nicht und war von vorzüglicher Güte. Auch viele Eicheln hat es gegeben, welche von den Leuten |
Eicheljahr. | aufgelesen sind. Ein Mann hat dafür 12 Mariengroschen bezahlen müssen. (weil die Forsten damals alle fiskalisch waren) Es war aber sehr wenig Wasser, da schon im November der Frost ein- trat, und es immer kälter wurde. Zuletzt froren alle Gewässer zu, |
Wasser- mangel. | daß nur noch die Rhume offen blieb. Da kamen die Leute von weit her aus dem Preußischen, um in Wollershausen und in den anderen Orten an der Rhume mahlen zu lassen. Am 1. Juli fielen Schlossen, die so dick waren wie Vietsbohnen. Das Jahr 1823. Hat noch mit Kälte fortgefahren. Den 12. fing es an zu schneien. Der 22. 23. u. 24. sind über die Maßen kalte Tage gewesen. Vielen Leuten sind die Hände und Füße erfroren. Am 24. waren 24 Grad Kälte. Vom 25. - 27. war wieder starke Kälte, am 28. fing es an, aufzutauen, daß den 31. der Schnee weg war. Da endlich konnten auch unsere Müller wieder mahlen. Vorher mußten die Leute nach Gieboldehausen. Am 17. wurde der Rödermühlengraben mit Beilen aufgehauen, es half aber nur ein paar Tage, weil da wieder ein starker Frost eintrat. Den 22. Febr. ist ein schöner Tag gewesen. Danach ging auch der Schnee weg. Das Frühjahr ist aber kalt und regnerisch gewesen.Vom Grünen Donnerstag bis Ostern sind helle Tage gewesen. Im Vorsommer ist es auch regnerisch gewesen, sodaß der Flachs gut geraten ist. Es gab über 200 Botem auf einen Morgen. Die Feldfrüchte und das Heu sind auch gut geraten. |
Preise. | Roggen 22- 24 Mariengr. Gerste 16, Hafer 9-11, Weizen 1 taler, weil an vielen Orten der Weizen erfroren war. |
Bucheckern. | Es hat auch schönes Buch in den Wäldern gesessen, das gab auch gutes Öl. |