Vom 31. Mai bis zum 8. Juni war immer Regen mit Sturm und Kälte, Tag und Nacht. Vom 21. bis 27. waren warme Tage. Am 24. hat es des Nachmittags unter Northeim gehagelt, und am 25. ist bei Nordhausen alles verhagelt und weggeflossen, ebenso in Neuhof. Den 24. auf Johannistag hat es in Wulften gebrannt in der Mit- | |
Brand in Wulften. | tagsstunde. Es sind 4 Häuser abgebrannt und eine Scheune. Dar- unter ein Haus, welches vor 8 Jahren erbauet war und gut ausstaffiert war. Es ist das dritte Mal in einem Jahre und das 9. Mal, das ich es erlebe. Der Juli hat mit regnerischer Witterung angefangen, dieses Wet- ter hat bis zum 12. Gedauert. Dann wurden es heiße Tage zum Heumachen. Da erst konnte denn auch erst der Kohl behackt wer- den. Am 9. des Nachmittags war ein starkes Regenwetter. Am 16. war ein starkes Gewitter des Morgens, am 18. wieder ein Gewit- |
Unwetter u. Heuernte. | ter des Nachmittags um 6 Uhr. Vier Tage nach Johanni, am 28. ist wieder ein starkes Gewitter am Abend um 6 Uhr, daß das Wasser gleichsam vom Himmel herabfloß. Vieles Heu in den Grün- den und viel Gras auf den Wiesen ist weggeflossen, hier in Hattorf, in Wulften und auch in Schwiegershausen. So ist denn die Heuernte nicht günstig gewesen. Es regnete fast alle Tage. Wer aber darauf achtete, der hat sein Heu doch noch einigermaßen hereinbekommen, es hat auch genug gegeben. |
Roggenernte. | Am 4. August hat die Roggenernte angefangen, aber die Frucht mußte wieder aufgestuckert werden wegen des vielen Regen da sie sonst ausgewachsen wäre. Sie lag ganz platt darnieder. Der Weizen ist aber schön geraten und mußte gleichfalls aufgestuc- ket werden. Er ist im August eingeerntet. Danach sind auch die |
Schwierige Ernte. | Sommerfrüchte bei stets regnerischer Witterung eingeerntet, des gleichen die Grummet. An vielen Orten ist die Grummet liegen- geblieben z.B. vor Schwiegershausen, an einigen Orten ist sie noch nicht einmal abgemähet worden. Auch die Kartoffelernte hat unter dem vielen Regen gelitten. Die Saatzeit hat sich so bis in den Oktober verzögert. Am 13. November hat es zum ersten Male in diesem Winter ge- schneit, so ist es mit immerwährendem Schnee fortgefahren bis Weihnachten, auch war strenge Kälte mit Sturm. |
Fruchtpreise. | Der Schepfel Roggen hat gekostet 29 auch 30 Mgr. Weizen 1 Taler 1 Mgr. Gerste 22 Mgr. Bohnen 24-27 Mgr. Erbsen 30 Mgr. Das Schock Stroh 4-5 Taler. Am Weihnachtstage, wo sonst die Leute in der Kirche sind, waren diesmal nur wenige da. Am 26. Sept. hat es in Wulften schon einmal wieder gebrannt. Das ist nun schon das 10. Mal das ich erlebe. Es sind auch an vielen Orten Kartoffeln stehen geblieben, aber hier vor dem Dorfe sind sie nicht stehen geblie- ben. Etwas weißer Kohl ist auch erfroren. Die Saatzeit hat auch spät angefangen. Am 7. Oktober haben die ersten angefangen zu säen. Bis dahin ging es wegen der regnerischen Witterung nicht. Auch lagen die Schnecken so dicke auf dem Lande, daß sie die Saat abfraßen. Auch vieles Kohlland hat nicht können besät werd- en, weil es gleich zufror. Das Schock Kohl hat gekostet 15-24 Mgr. Schlachtekühe 10-12 Taler, Schafe 1 Taler 24 Mgr. Gänse 15 Mgr. |
Krieg in Griechenland. | Von 1821 bis 1829 ist in der Türkei ein grausamer Krieg geführet worden mit den Griechen oder Morgenländischen Christen. Bis sich der russische Kaiser dazugemengt und beinahe die Europä- ische Türkei erobert hatte und Konstantinopel losgegangen wäre. Da wurde Friede geschlossen mit Rußland, und die Türken mußten die Kosten bezahlen. Auch der Kirchturm ist neugedecket von Meister Grönig in Osterode, es liegen 23 602 Schiefern darauf. Für 80 Lasten hat die Gemeinde das Fuhrlohn bezahlen müssen. |