Mai hat mit trockenem Wetter ausgehalten bis zu Ende.
Pfingstfest war den 1. Juni, und es hat darauf geregnet.
Den 5. Juni war ein starker Platzregen bei anderthalb Stun-
den. Vom 8. bis 14. hat es steif gefroren des Morgens und es
war kalt und regnigt bei Tage. Den 19. hat es wieder abge-
fangen warm zu werden, und die Früchte und der Flachs haben
sich vernommen. Den 21. hat es beständig weggeregnet. Die
Schafe waren gut im Stande in der Schorzeit, denn sie hatten
Gras genug. Die Eichen haben zu Johanni bei Eintritt des
anderen Saftes ausgeschlagen, denn sie waren zu kahl gefres-
sen von den Maikäfern und Raupen.
In diesem Winter habe ich auch bei Andreas Barken im Graben
gewirket 30 Stiege Linnen.
Das Heu und Klee ist auch trocken und gut eingekommen, aber
es gab nicht viel. Es ist auch eine große Trocknis gewesen
vom 3. Juli, da es gut regnete, aber nachher nicht wieder
bis Ende des Monats.
Auch der Kirchturm ist ausgebessert worden und ein güldener
Knopf aufgesetzt worden, welchen Adam Wolter übergüldet
hat, geschehen den 13. August.
Mit Kornschneiden hat man angefangen den 1. August, desglei-
chen angefangen mit Flachsraufen, welcher 2 Ellen und darüber
lang war.
   Die den Zehnten gekauft hatten, die haben 2 Taler 21 Gu-
te Groschen dafür gegeben für einen Morgen. Und wer es so
auf dem Lande verkauft hat, der hat dafür 30 bis 40 Taler
bekommen für einen Morgen. Aber es war nicht viel Wasser
zum Einlegen da, denn es war zu trocken gewest.
Dankfest für
die
Errettung
des Königs.
          Den 20. Julius wurde allhier und im ganzen Hannöverschen
Lande ein Dankfest des Königs Georg des Dritten
          "wegen Durch-schiessens durch die Kutsche nach ihm".
Aber doch glücklich davon gekommen. Ein ganz eigener Text wur-
de angesetzet, eigene Gesänge wurden angesetzet von dem Kon-
sistorium. Ich führe an Nr. 1002 der erste Vers, Nr. 1081,
der zweite Vers, und beim Ausgange Nr. 1002, Vers 4:
          "Gib unserm König Glücke..." Des Sonnabends werden
drei Schauern geläutet. Sonntag morgens wieder in der Mes-
se, in die Morgen wieder, nachmittags nochmal: Summa 12 Schau-
ern wurden geläutet, welches ich mit tat.
Ernte.          Mit Kornschneiden hat man, wie schon oben gesagt,den
1. August begonnen. In drei Wochen ist alles trocken ein-
geerntet. Es war eine große Hitze in der Kornernte, daß das
Land so trocken war, daß es war, als, wenn man im Winter
über geht. Die Berge wurden ganz weiß, viele Brun-
nen wurden trocken, Heu und Grummet gab es wenig. Wir hatten
Klee an der Weglängen, 2 Fuder, das 2. Mal mehr als das erste
Mal und kam auch gut ein. Sommerfrucht gab es viel das Jahr.
Bohnen und Hafer, und kam auch schön trocken ein. Zu Michae-
listage war alles ein, auch wohl noch 8 Tage vorher. In ei-
ner Woche ist das meiste eingekommen. Den 17. Sept. war
eine große Hitze. Am 28. Sept. hat es den ganzen Tag gereg-
net. Nun lebten zuerst die Berge wieder auf, der Röderberg
z. B. war ganz weiß gewesen.
   Obst gab es nicht überling viel, denn die Maikäfer
und Raupen fraßen die Blüten ab. Eine Kiepe voll Zwetschgen
galt 1 1/2 bis 2 Taler. Wir haben aber kein Obst gehabt alls
einen Baum voll Mülenbirnen, drei Bäume voll Äpfel und etwas
Zwetschgen.
Knopf auf
dem Kirchturm.
   Am 13. August ist der Knopf auf dem Kirchturm gesetzet.
Es wurde aber auch ein Reim gesungen. Zuerst wurde dem Kö-
nig Glück gewünscht, dann den Räten zu Hannover, dem Kon-
sistorium, dem "Subperdenden" in Osterode, dem Oberamtmann
Lueder in Herzberg, dem Herrn Pastor Volger und dem Kantor
allhier, denen, die zur Vergoldung des Knopfes haben beige-
tragen, Witwen und Weisen der ganzen Gemeinde, auch Altari-
sten

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