Geregnet hat es von Michaeli bis Martini nur selten, dazwischen
war trockene Witterung.
Den 26. Oktober auf das gesegnete Reformationsfest Dr. Martin
Luthers ist es helles Wetter gewesen, da man auch singt:
" Losingt, das Licht strahlt wieder hell! "
Vom 9. bis 10. November ist hier weit und breit ein Starker
Windsturm gewesen, daß allhier in den Gärten und im Walde
die Bäume umfielen, vorzüglich im Harzwalde, daß sie zum Berg-
bau und auch im Landbau 100 Jahr genug hatten. Auch die
Dächer schütterten sich. In der Nacht hat es auch in Sach-
sen gebrannt über 100 Häuser, daß man es von hier sehen konnte.
Auch gestürmet wurde in der Nacht, daß man meinte, es wäre in
der Nähe des Sonntags Nacht. Nach diesem ist es schöne Witte-
rung gewesen bis den 1. Dezember. Da hat es geschneiet. Der
Schnee ist auch kiegen geblieben, und es ist kalt geworden
nach diesem.

Das Jahr 1801

Hat sich angefangen mit ziemlich gelinder Witterung. Die Scha-
fe haben hinaus gegangen eine Zeitlang nach dem neuen Jahre
bis den 20. Januar. Auch ein starker Windsturm ist gewesen
aber nur halb so stark wie der am 9. Oktober 1800. Geschnei-
et hat es den 10. Februar, den 22. d.M. hat es die Nacht
wieder geschneiet und ist bei Tage wieder weggegangen zum Teil.
Krankheit der
Kühe
    Eine Viehkrankheit ist gewesen an den Kühen zu Michaeli
1800, daß sie nicht fressen konnten und ihnen das Wasser aus
dem Maule lief bei drei Tagen, daß sie es recht schlimm hat-
ten. Diese Krankheit hat hier drei Wochen geherrschet. Hernach
hat man nichts mehr davon verspüret. Gestorben sein an dieser
Krankheit keine.

Erinnerung aus dem Jahre 1794.

1794 hat man im Röderholze die Wiesen angefangen umzupflügen,
die ersten auf Brackelnecken oder auf dem Ohren Ober. Der
erst war der Rödermüller Fischer, und auf dieser Seiten im Jah-
re 1812 den Blaubüh unsere Wiesen.

Aus dem Amte Herzberg.

Maitag 1800 sein die Dörfer Wulften und Dorste an das Amt Cat-
lenburg, Schwiegershausen an das Amt Osterode gekommen und
dem Amt Herzberg genommen.
Brände.    Das Osterfest war den 5. April, da hat es geregnet des Nach-
mittags, von da hat es getrocknet bis den 6. Mai, da man Lein
gezäet hat. Die Tonne Leinsamen hat gekostet 24 Taler, da es
sonst 12 galt.
Den 16. hat es in Pöhlde gebrannt, 32 Häuser. Das Feuer lief
da so geschwind hinauf, weil es so trocken war. Das Feuer
ist in einer Scheune angekommen, welche zugeschlossen war,
während der Besitzer auf das Feld gegangen war. Schon das vier-
te Mal soll es gewesen sein, unachtsame Leute, Thiele heißt
er. In Wulften hat es gebrannt den 24. September, ein Haus
mit den Nebengebäuden. Weiter hat es keinen Schaden getan.
Von da an bis April hat es in Wulften 6 Brände getan und ist
immer bei einem Gebäude geblieben. Das letzte war ein starker
Wind.
Hochwasser
in der
Sieber.
    Geregnet hat es den 14. Mai, auf Himmelfahrt Christi, so daß
alles in schönes Wachstum gekommen ist und eine guten Anfang
nahm. Den 24. Mai war das Pfingstfest, da hat es gedonnert und
geregnet, welches wir hier sanfte gekriegt haben. Andere Örter
sind dagegen mit Wasser überschwemmt worden wie Bartolfelde
u. Osterhagen. Auch hier kam großes Wasser in der Sieber her-
unter 3 Ellen hoch. Auch die Söse in Osterode hatte Hochwasser
weil sich dort Wolkenbrüche niedergelassen hatten von Morgens
um 9 Uhr bis abends um 9 Uhr.
So hat uns der liebe Gott gnädig verschonet, großer Dank sei
im dafür!

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