Mordtaten Das 16. und 17. Jahrhundert, so schreibt Soltmann in seiner Chronik, ist in der allgemeinen Sittengeschichte wegen der Roheit der damaligen Menschen bekannt. Auch die hiesigen Kirchenbücher liefern, wie folgt, mehrere Beispiele von Mordtaten. Wie viele andere Exesse, deren Folgen so traurig nicht waren und daher nicht aufgezeichnet sind, mögen wohl begangen sein! Merkwürdig ist es, daß die Hinrichtung nur von zwei Verbrechern bekannt ist. So wurde im März 1678 der Reiter Nicolaus Holland vor Herzberg gehenkt. Im März 1669 wurde Henning Wend aus Hattorf wegen eines Diebstahls vor Osterode mit dem Strange gerichtet. Die Richtstätte des Amtes Herzberg befand sich dort, wo die Straße zwischen Aschenhütte und Herzberg am dichtesten an dem Bahnkörper vorbeiführt. Es ist ein viereckiger Hügel, der heute mit Linden bepflanzt ist. Im April 1589 wurde Ernst Barke oder Hildebrand von Jakob Meyers Knecht beim Kruckhofe vor Hattorf ermordet. Im Mai 1602 wurde Caspar Müllers Knecht, der von Andreas NN mit einem Beile erschlagen war, beerdigt. Am 15. Mai 1602 ist Hans Mittelkamp, der Ältere, von seinem schwiegersohn Henni (Heinrich) Winkel mit einem Beil zu Tode geschlagen, begraben worden. Im Dezember 1608 wurde Heinrich Wulfs von Andreas NN in und vor Wulften jämmerlich ermordet, ist folgenden Morgen gefunden, der Hals ist ihm mit einem Klöbebeile mehr als halb abgehauen gewesen. Sie sind beide zusammen in Hans Papen Kruge zu Wulfen gewesen und fast bezechet von dannen gegangen, eine Stunde auf die Nacht. Im September 1612 ist der Hattorfer Schweinehirte Valentin Weber von Nicolaus Hungerland, des Schafmeisters Sohn von Düna, vorn von Evekenrode bei Hans Tielen Reke meuchlicherweise fünfmal im Haupt und in der rechten Seite tödlich verwundet und ermordet.
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