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In den Ferien wurden das nahe Eichsfeld und der Göttinger Wald erwandert und immer neue Schönheiten entdeckt. Nun hatten die Bachmanns in H a t t o r f einen Verwandten. Das war der "reitende Förster" Bornebusch. Der Rotenberg war damals noch königlich - hannoverscher Besitz. Die Forsten wurden erst 1863 unter die anliegenden Dörfer aufgeteilt. Das Hattorfer Forsthaus übte auf die beiden Freunde eine besondere Anziehungskraft aus. Hier schlossen sie schnell Freundschaft mit den Söhnen des Pastors Soltmann, die eine Armbrust besaßen, mit der man den Bolzen mit Sicherheit bis an die Kugel auf dem Kirchturm schießen konnte. Auf die Wunde, die der Neid in den jungen Herzen seiner Gäste zu reißen drohte, legte der gutmütige Forstmann vorsorglich ein Pflaster, indem er sie am letzten Tag der Herbstferien mit auf die Pirsch in den Rotenberge nahm. W. Busch erzählte noch im hohen Alter gern von diesem ernsten und einzigen Jugendabenteuer seines Lebens. Am Südhang des Rotenberges, am Waldrande beim "Thielischen Hei", wurden die beiden Jagdgäste postiert. Ein Hase kam auf Wilhelm Busch zugehoppelt, wurde von ihm abgerufen, machte ein Männchen, dann drückte er ab, und der Hase blieb im Feuer. Der Schuß hatte einen fürchterlichen Spektakel gemacht. Freund Bachmann hatte leider kein Jagdglück. Ihre Beute haben die beiden Jäger noch in der Nacht nach Ebergötzen geschleppt, wo sie mit blutigem Zeug ankamen. Der Hase, den Mutter Bachmann am nächsten Sonntag briet, hat dem glücklichen Schützen zwar gemundet, aber dennoch hat es ihm aufrichtig leid getan, daß er das Tier getötet hatte. Er hat nie wieder eine Flinte in die Hand genommen.

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