Die Inneneinrichtung der Häuser war ebenso schmucklos wie ihr Äusseres. Eine breite Diele, die, wie bereits geschrieben das Haus in zwei Teile teilte, führte geradeaus meist in die Küche, die allerdings nur selten wirklich zum Kochen benutzt wurde. Vom ersten Frühjahr an wurden die warmen Mahlzeiten für die Familie meist in der Waschküche auf dem Hofe mitgekocht. In den alten Häusern wurde im Winter der tägliche Eintopf wochentags im Wohnzimmer gegart, um Feuerung zu sparen. Der eiserne Ofen, oft mit einem Kachelaufsatz versehen, wurde vom Flur aus beheizt und war meist die einzige Wärmequelle des Hauses. Durch eine ausgesparte Öffnung in der Decke der Wohnstube stieg die Warmluft in das darüberliegende Schlafzimmer. Rechts und links von der Diele lagen die Wohnräume. Neben der Küche lag vielfach die Kellerkammer, die über dem meist sehr kleinen Keller sich befand. der Hausboden wurde zur Lagerung des ausgedroschenen Getreides benutzt. Die ständig steigenden Erträge des Ackers durch verbesserte Bearbeitungsmethoden und durch die Aufstallung des Weideviehs nach der Verkoppelung führten zwangsläufig zu einer erheblichen Vergrößerung der Keller. Auf Grund feuerpolizeilicher Verordnungen mußten von 1937 an aus sämtlichen alten Häusern die besteigbaren Schornsteine herausgerissen und durch gemauerte ersetzt werden. Waren bis zur Verkoppelung auch die Pferde und die Kühe in Ställen die sich an die Wohnräume schlossen, untergebracht, so änderte sich das schnell, als die Zahl der Kühe zunahm. Längst reicht auch die kleine Scheune, die sich neben den Ställen befand, nicht mehr für die großen Mengen von Stroh und Getreide aus. Es entstanden größere Scheunen, die meist im rechten Winkel zu dem langgestreckten Hause errichtet wurden. Vor hundert Jahren noch waren die Schweine das einzige Vieh, das in sogenannten Koben außerhalb des Hauses untergebracht war. Wohnungen und Stallungen waren im Verlauf der Jahre besser und gesünder für Menschen und Tiere geworden.
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