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Vergeblich suchte man die Zahl der Sperlinge zu verringern. Vor dem Zweiten Weltkriege ordnete der Osteroder Landrat für das ganze Kreisgebiet einen Sperlingskrieg an. Zahlenmäßig hatte die Aktion zunächst einen großen Erfolg. Im Jahre 1935 wurden nicht weniger als 2000 erlegte Sperlinge beim Bürgermeister abgeliefert.

Durch das Verschwinden des Strohdaches im vorigen Jahrhundert bekam das Dorf allmählich ein ganz anderes Aussehen. Das letzte Strohdach in Hattorf wurde erst im Jahre 1914 durch ein Ziegeldach ersetzt. Alte Leute rühmten dem Verfasser gegenüber die guten Eigenschaften des Strohdaches, das im Sommer der Hitze und im Winter der Kälte den Eintritt in das Haus verwehrte. Natürlich brachte das Strohdach auch allerlei Gefahren mit sich. Strohdächer waren besonders der Feuersgefahr ausgesetzt. In dem Zeitraum der letzten 400 Jahre hat es in Hattorf durch die Sorgfalt, mit der unsere Vorfahren mit dem Feuer umgingen, im Verhältnis zu den Nachbarorten nur wenig Brände gegeben, die mehr als zwei oder drei Häuser zu gleicher Zeit vernichteten. Es war sozusagen eine Ehrensache, Brände zu verhüten. Während es im benachbarten Wulften fast in jedem Jahr einmal brannte, war ein Brand in Hattorf eine Seltenheit. Sehr sorgfältig hat Pastor Soltmann alle Brände, die sich während seiner Dienstzeit in Hattorf ereigneten, aufgezeichnet. Es war geradezu schimpflich, für einen Hausbesitzer, wenn es in seinem Hause brannte. Vorsätzliche Brandstiftungen, wie in Wulften und Pöhlde, hat es in Hattorf nie gegeben.

Bevor ihm der Tod die Feder aus der Hand nahm, berichtete Pastor Soltmann über den Brand von 1848: "Seit 16 Jahren war hier kein Haus abgebrannt." Dieser Brand geschah im Jahre 1832. "Am 11. März abends um 7 Uhr brannte das in dem Ellern belegene Haus Nr. 61 ab. Es gehörte dem Schmied Friedrich Schaper in Lütgenhausen und war von Mietsleuten bewohnt. Zum Glück wehte kein Wind. Der hinter dem Hause herfließende Mühlengraben verschaffte unseren beiden Spritzen hinreichendes Wasser. Auch waren in dem Hause keine brennbaren Materialien, wie Stroh und Speck, vorhanden, durch welche das Feuer sich hätte weiter verbreiten können." Fortsetzung des Brandes von 1948: "Es war am 19. Junius, am 2ten Schützenfesttage, nachts zwischen 9 und 11 Uhr, als in Caspar Meyers Hause Nr. 158 Feuer ausbrach.

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