"Wie Gott es fügt, so muß man sich damit abfinden." Auch der Wildschaden war verhältnismäßig hoch. Der Harz war noch nicht eingegattert, und im Winter kam das Rotwild bis in die Täler, um sich dort seine Nahrung zu suchen. Da sämtliche Waldungen rings um Hattorf staatlicher Besitz waren, und der Landesherr allein das Recht hatte, selbst die Jagd auszuüben bzw. seinem Förster zu überlassen, waren die Bauern nicht in der Lage sich gegen den Wildschaden zu schützen. Die Ernteerträge waren auch in normalen Jahren nach unseren heutigen Begriffen so gering, daß sie jetzt eine totale Mißernte bedeuten würden. Wurde das dreifache oder das vierfache Quantum der Aussaat geerntet, so bedeutete das noch 1828 eine "ausgezeichnet gute Ernte", wie Soltmann schreibt. Bei solch niedrigen Erträgen mußte das Brot vielfach noch bis tief in das 19. Jahrhundert hinein gestreckt werden. Erbsen- und Bohnenmehl waren der gewöhnliche Zusatz. In ganz schlimmen Jahren wurde sogar das bittere Eichelmehl zugesetzt. Der mittelalterliche Mensch aß nur selten Brot. Sein Hauptgericht blieb durch Jahrzehnte der Roggenbrei. Hirsebrei galt mit einem süßen Zusatz als Delikatesse. Es war eine leckere Nachspeise und eine sehr beliebte Kindernahrung. Hirse wurde in Hattorf schon im 19. Jahrhundert nicht mehr angebaut. Auch die Viehhaltung war im Mittelalter sehr gering. Eine rapide Zunahme ist erst seit der Verkoppelung im Jahre 1897 zu verzeichnen, als die Ernteerträge um 100 % anstiegen. Im Jahre 1828 lebten in Hattorf 1454 Menschen. An Schweinen waren damals 744 Tiere vorhanden (1968 = 2000). Die Zahl der Rinder betrug damals 733 gegenüber 1400 im Jahre 1968. Im 19. Jahrhundert fand eine große Umstellung in der menschlichen Ernährung statt. Bis dahin dominierten die pflanzlichen Fette, deren Hauptlieferanten Lein, Raps und Rüben waren, die in der Wulftener Ölmühle geschlagen wurden. |