Man hielt die Gänse der Hauptsache ihrer Federn wegen, um damit die Decken zu stopfen. Gänsebraten kam nur selten auf den Tisch. War wirklich einmal eine fette Gans über, so wurde sie auf dem Osteroder Wochenmarkt gegen klingende Münze verkauft. Aber auch mit den Gänsen hatte man seinen Kummer, denn häufig genug grassierte auch in der Herde die ansteckende Blatternseuche. Enten durften, laut Befehl der Obrigkeit, auf Sieber und Oder nicht gehalten werden, da sie die Uferränder auf der Nahrungssuche unterhöhlten. Im ausgehenden Mittelalter spielten die Fische eine bedeutsame Rolle in der menschlichen Ernährung. Unsere beiden Flüsse waren sehr fischreich. In den klaren Gebirgswässern der Sieber und Oder gab es große Mengen auch heute noch sehr geschätzter Fischarten. Das waren die Bachforelle und die Äsche. Natürlich war den Hattorfern nicht gestattet, in den Wildwässern zu fischen. Es geschah trotzdem, denn der Vogt als Vertreter der Obrigkeit drückte gewiß beide Augen zu, wenn Fischfrevel begangen wurde. Noch zu Beginn kam in Hattorf ab und zu auch Stockfisch (getrockneter Seefisch) auf den Tisch. Die Zahl der Teiche, die seit einiger Zeit wieder im Zunehmen begriffen ist, war noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts verhältnismäßig hoch. Die Teiche waren hauptsächlich mit Karpfen und Karauschen besetzt. Das Kloster Pöhlde besaß eine große Anzahl von Teichen, die sich in dem Wiesental zwischen der früheren Ziegelei bis dicht vor Rhumspringe erstreckte. Von dort holten sich die Hattorfer im Herbst, wenn die Zeit der Hochzeiten war, ihre Karpfen. Ein anderer großer Teich (600 m lang, 200 m breit) erstreckte sich von der Wulftener Ölmühle entlang der heutigen Schwiegershäuser Straße. In der Sieber und in der Oder gab es, bevor die beiden Flüsse durch die Herzberger Fabriken so stark verunreinigt wurden, auch sehr viele Krebse, die ein delikates und nahrhaftes Gericht waren.
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