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Aus dem Nachruf, welchen die Hattorfer Kriegsteilnehmer ihrem in der Schlacht bei Langensalza gefallenen Kameraden, dem Jäger Wilhelm Lohrengel, gewidmet haben, geht hervor, daß 14 von ihnen in Jägerbataillonen dienten. 4 waren Infanteristen in den Regimentern 3 und 7. Einer von ihnen, Friedrich Erhardt, war Bataillonstambour im 7. Regiment. Mit dem stolzen Garde du Corps zogen 6 Landsleute damals ins Feld. Einer von ihnen war der Korporal und Schwadronsschmied Wilhelm Wemheuer aus der großen Schmiede. Im Garde Kürassier Regiment kämpften 8 Hattorfer, im Cambridge Dragoner Regiment 2, im Garde Grenadier Regiment ebenfalls 2 und im Leibregiment 3. Bei den feudalen Kronprinzdragonern dienten wiederum 5 Hattorfer, unter ihnen als Stabsschmied der Wachtmeister August Schirmer aus der Schmiede in der Jüdenstraße, den der Verfasser noch persönlich kannte.

Es ist kein Wunder, das so viele Hattorfer bei Reiterregimentern dienten. Schon als Kinder waren sie mit dem Umgang mit Pferden gewöhnt. Das Reiten gehörte für sie zur Selbstverständlichkeit.

In reizvoller Form erzählt Prof. Adolf Thimme in seinem Buche "Erinnerungen und Betrachtungen" von dem alten Reitersoldaten im Königreich Hannover: "Zur hannoverschen Zeit waren die im Sommer auf mehrere Wochen im Dorf einquartierten Kürassiere und Dragoner natürlich der besondere Gegenstand der Aufmerksamkeit und Zuneigung der Dorfjugend. Auch in der Pfarre zu Elbingerode wurde ein Krieger einquartiert. Was waren das für prachtvolle Kerle! Ausgesuchte Leute, wohlgenährt, in tadelloser Montierung auf herrlichem Roß! Morgens in der Frühe ritten sie täglich aus den umliegenden Dörfern nach Herzberg, um dort auf der "Heide" gemeinsam zu exerzieren. Nachmittags hatten sie gute Weile, ihre Waffen und ihr Pferd zu putzen, Streifen zum Fischen oder Vogelstellen zu unternehmen oder auch den Quartierwirten in Haus und Stall zu helfen, am Abend den Mädchen schön zu tun und die Burschen eifersüchtig zu machen.

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