Im Jahre 918 wird Heinrich der Städtebauer, der volkstümlichste der Sachsenherzöge, deutscher König. Er stammte aus dem in unserer Heimat so reich begüterten Hause der Ludolfinger. Seine Witwe, die Königin Mathilde, eine Urenkelin Wittekinds, stiftete, der Zeit folgend, in den Jahren 947 und 951 in Pöhlde ein Kloster. Die Stiftungsurkunde ist nicht bekannt, wohl aber eine Urkunde vom Mai 952 in welcher Kaiser Otto I. , der Sohn Heinrichs und Mathildens, dem Kloster die Schenkung seiner Mutter bestätigt. In dieser Urkunde tritt neben zahlreichen anderen Ortsnamen auch der Name Hattorf zum ersten mal auf. Die Königin schenkte dem Kloster u. a. nämlich den dritten Teil ihrer Hattorfer Besitzungen. "tertiam partem villae Hattorp". Die Echtheit dieser Urkunde, was Datum und Ausstellungsort betrifft, wird angezweifelt. Inhaltlich stimmt sie, denn Rudolf von Habsburg bestätigt im Jahre 1290 dem Kloster seinen Besitz und nimmt die genannte Urkunde wörtlich in seinem Brief auf. Danach vertauscht der Probst Johannes des Klosters Pöhlde 1295 den Besitz des Klosters Pöhlde in Hattorf, nämlich 6 Hufen Land, etwa 180 Morgen und das Patronatsrecht über die St. Pankratiuskirche in Hattorf an Herzog Heinrich den Wunderlichen in Herzberg. Durch Kaiserliche Verfügung von 1301 wird der Tausch rechtskräftig. Herzog Phillip I. von Grubenhagen tritt 1526 dem Schmalkaldischen Bunde bei und erklärt bald darauf in seinem Herzogtum die "papistische Religion" für abgeschafft. Durch Andreas Brinkmann, Prediger in dem benachbarten Elbingerode, ließ er 1534 die evangelische Lehre in seinem Lande einführen und sich selbst und seiner Kinder darin unterrichten. In diesen Jahren wird auch in Hattorf die Reformation durchgeführt sein. Der erste evangelische Pfarrer in unserer Gemeinde, der uns dem Namen nach bekannt ist, war Ambrosius Carol im Jahr 1566 (Stammvater der Familie Karl). 1596 stirbt der letzte Herzog von Grubenhagen, ihm folgt die Wolfenbüttelsche Linie, kurz darauf die Cellische. |