Wölbäcker im RotenbergIn der frühen Neuzeit und im Mittelalter bestellten unsere Vorfahren ihre Äcker nach einem anderen Prinzip als heutzutage. Schaut man sich die frühen Ackerflächen genau an, so fällt auf, daß sie in der Mitte aufgewölbt waren. Diese Form entstand durch eine besondere Pflugtechnik, durch die der Mutterboden mit dem Wendepflug über viele Jahre hinweg zur Mitte des Ackers zusammengepflügt wurde. Eine Überhöhung in der Mitte der Feldstreifen und eine deutliche Eintiefung an deren Ränder war das Ergebnis. Im Rotenberg sind solche Felder am Rollershäuser Kopf , dank der extensiven Nutzung des Geländes als Wald, noch gut zu erkennen.
Auch wenn man die direkte Verlängerung der Rotenbergstraße nutzt, oben am Fastweg angelangt, geradeaus Richtung Gieboldehausen geht, kann man die Überreste dieser alten Äcker noch mit einiger Phantasie studieren. Es handelt sich hierbei um bis zu 20m breite Ackerstreifen, die durch Furchen von bis zu einem Meter Tiefe voneinander getrennt sind. Die Länge der Parzellen erreicht teilweise mehrere hundert Meter. An steiler Hanglage verliefen die Felder meist in Gefällerichtung. An flach geneigten Hängen dagegen, wurden die Felder hangparallel bearbeitet. Dies hatte den Vorteil, daß die Bodenerosion um ein vielfaches geringer war und dadurch die Fruchtbarkeit des Mutterbodens über längere Zeit anhielt.