Eine alte Sage :

Der Steinträger auf dem Röderkirchhof

Wo jetzt zwischen Hattorf und Wulften die Rödermühle steht, da lag in alter Zeit ein kleines Dorf. Das hieß Neddernrode. Das Dorf mitsamt seiner Kirche ist längst verschwunden. Wo die Bieke, die aus der "Langen Grund" kommt, jetzt unter der Straße herfließt, lag der Röderkirchhof, der zu diesem Dorf gehörte. Nachts war es dort nicht geheuer, denn um Mitternacht ging dort ein Mann um, der einen glühenden Stein auf der Schulter trug. Wenn um diese Stunde hier jemand vorüberging, dann rief der Mann klagend: "Wo ßett eck düssen Stein woll hen?". Aber nie hat einer den Mut gehabt, der armen Seele zu antworten, bis eines Nachts ein paar Wulftener, die in Hattorf auf dem Schützenfest sich vergnügt hatten, an dieser Stelle vorbei kamen und den Geist rufen hörten. Einer der Bauern rief: "ßett'n hen, wo ne langet hest"! Ganz erfreut antwortete da der Mann: "Up düt Wort hebb' eck all hundert Johr eluert"! Der Stein aber ist ein Grenzstein gewesen, den jener im Leben verrückt hatte. Von dieser Zeit an hat niemand den Geist wieder rufen hören.

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