Die St. Viti-Kirche zu Gudersleben

Zusammengestellt von Burkhard Schmidt (Tettenborn) aus der Kurzfassung der
Kirchenchronik Gudersleben und der Beschreibenden Darstellung der
Bau- und Kunst-Denkmäler der Provinz Sachsen von Dr. Julius Schmidt (1889)

Das Pfarrdorf Gudisleben erscheint erstmals im Jahre 927 in einer Schenkungsurkunde des König Heinrich I. an seine Gemahlin Mechtildis.
 
1256verkauft Graf Heinrich II. von Hohenstein alle an ihn gefallenen Güter an das Kloster Walkenried
1476durch den Gutsbesitzer v. Spiegel soll die erste Glocke (Durchmesser 110 cm), aus Bayern nach Gudersleben gebracht worden sein
1560Guß einer zweiten Glocke (Durchmesser 95 cm)
1590erste Kirchenbuchaufzeichnungen
1735-1737Errichtung der heutigen barocken Kirche an Stelle der Vorgängerkirche.
Der Innenraum mit einen offenen Dachstuhl und einer Decke, mit einem verblasstem Sternenhimmel und Gemälde, welches als hölzernes Tonnengewölbe ausgelegt ist. Zur schlichten barocken Kirchenausstattung gehört ein Altar aus dem 18. Jahrhundert. Die auf drei Seiten befindlich Empore wird mit gedrehten hölzernen Säulen abgestützt und diese ruhen auf Steinplatten.
1758Herstellung eines neuen aus Gips gedrehtem Taufstein


Eine Orgel, welche nicht mehr zu spielen ist, als Ersatz dient ein Harmonium vermutlich aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Die Kanzel ist in einem Körper mit dem Altar verbunden.

An den Außenwänden nach Norden und Süden befinden sich noch die separaten Familienkirchstuhlreihen. Das Kirchenschiff ist mit Bankreihen ausgestattet.


1777wird die kleinste Glocke (Durchmesser 63 cm) gegossen, diese im 1. Weltkrieg eingeschmolzen
1840durch Blitzeinschlag wird der Kirchenturm und das Kirchenschiff stark beschädigt
1843durch den Maurermeister Wenzel aus Clettenberg wird die Kirche vollständig renoviert, dabei werden die Emporen verlängert und hinter dem Altar neue Fenster eingebaut um die Lichtverhältnisse zu verbessern.
1844Renovierung von Altar und Kanzel
1889-1891Einbringung von Zugankern um das Auseinanderbrechen der Außenwände zu verhindern; Erneuerung des Daches
1906Innenraumrenovierung, sämtliche Holzeinbauten werden braun gestrichen
1909Einbau der ersten Orgel durch Paul Seewald, Nordhausen, welche nie richtig gespielt haben soll. Paul Seewald war ein Meister seines Faches, seine Handarbeit wurde von Orgelsachverständigen immer für gut befunden
1928Einbau einer neuen Orgel durch Gottlieb Knauf Söhne, Bleicherode. Die Knauf‘s gehörten im 19./20. Jahrhundert zu den produktivsten Orgelbauern in Thüringen die bis ins westliche Westfalen Kirchen ausstattete. Aus der gleichen Werkstatt kommen u.a. auch die Orgeln in Liebenrode, Holbach und Mackenrode, welche am Karstwanderweg liegen
1930Reparatur des Kirchturms
1947durch ein Großfeuer der Domänenscheune, schlagen die Flammen bis zur Kirche und dabei wird der Turm schwer beschädigt
1950Verschieferung des Kirchturms und Erneuerung der Fenster
1953Weggang des letzten in Gudersleben ansässigen Pfarrers

Während der DDR-Zeit wurde die Kirche im hohen Maße vernachlässigt und kaum irgendwelche Reparaturarbeiten durchgeführt, erst nach der Wende wird sukzessiv am Erhalt der Kirche gearbeitet.

Impressum / Datenschutz