Das Pfarrdorf Gudisleben erscheint erstmals im Jahre 927 in einer Schenkungsurkunde des König Heinrich I. an seine Gemahlin Mechtildis. 1256 | verkauft Graf Heinrich II. von Hohenstein alle an ihn gefallenen Güter an das Kloster Walkenried | 1476 | durch den Gutsbesitzer v. Spiegel soll die erste Glocke (Durchmesser 110 cm), aus Bayern nach Gudersleben gebracht worden sein | 1560 | Guß einer zweiten Glocke (Durchmesser 95 cm) | 1590 | erste Kirchenbuchaufzeichnungen | 1735-1737 | Errichtung der heutigen barocken Kirche an Stelle der Vorgängerkirche. Der Innenraum mit einen offenen Dachstuhl und einer Decke, mit einem verblasstem Sternenhimmel und Gemälde, welches als hölzernes Tonnengewölbe ausgelegt ist. Zur schlichten barocken Kirchenausstattung gehört ein Altar aus dem 18. Jahrhundert. Die auf drei Seiten befindlich Empore wird mit gedrehten hölzernen Säulen abgestützt und diese ruhen auf Steinplatten. | 1758 | Herstellung eines neuen aus Gips gedrehtem Taufstein |
Eine Orgel, welche nicht mehr zu spielen ist, als Ersatz dient ein Harmonium vermutlich aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Die Kanzel ist in einem Körper mit dem Altar verbunden.
An den Außenwänden nach Norden und Süden befinden sich noch die separaten Familienkirchstuhlreihen. Das Kirchenschiff ist mit Bankreihen ausgestattet.
1777 | wird die kleinste Glocke (Durchmesser 63 cm) gegossen, diese im 1. Weltkrieg eingeschmolzen | 1840 | durch Blitzeinschlag wird der Kirchenturm und das Kirchenschiff stark beschädigt | 1843 | durch den Maurermeister Wenzel aus Clettenberg wird die Kirche vollständig renoviert, dabei werden die Emporen verlängert und hinter dem Altar neue Fenster eingebaut um die Lichtverhältnisse zu verbessern. | 1844 | Renovierung von Altar und Kanzel | 1889-1891 | Einbringung von Zugankern um das Auseinanderbrechen der Außenwände zu verhindern; Erneuerung des Daches | 1906 | Innenraumrenovierung, sämtliche Holzeinbauten werden braun gestrichen | 1909 | Einbau der ersten Orgel durch Paul Seewald, Nordhausen, welche nie richtig gespielt haben soll. Paul Seewald war ein Meister seines Faches, seine Handarbeit wurde von Orgelsachverständigen immer für gut befunden | 1928 | Einbau einer neuen Orgel durch Gottlieb Knauf Söhne, Bleicherode. Die Knauf‘s gehörten im 19./20. Jahrhundert zu den produktivsten Orgelbauern in Thüringen die bis ins westliche Westfalen Kirchen ausstattete. Aus der gleichen Werkstatt kommen u.a. auch die Orgeln in Liebenrode, Holbach und Mackenrode, welche am Karstwanderweg liegen | 1930 | Reparatur des Kirchturms | 1947 | durch ein Großfeuer der Domänenscheune, schlagen die Flammen bis zur Kirche und dabei wird der Turm schwer beschädigt | 1950 | Verschieferung des Kirchturms und Erneuerung der Fenster | 1953 | Weggang des letzten in Gudersleben ansässigen Pfarrers |
Während der DDR-Zeit wurde die Kirche im hohen Maße vernachlässigt und kaum irgendwelche Reparaturarbeiten durchgeführt, erst nach der Wende wird sukzessiv am Erhalt der Kirche gearbeitet. |