Die Kirche wurde in den Jahren 1865-1868 auf Erlass von König Georg V. und Königin Marie an Stelle der abgerissenen St. Georgs-Fleckenkirche und der alten, 1223 der Jungfrau Maria geweihten, romanischen Klosterkirche errichtet. Der neugotische Bau ist ein Werk des damaligen hannoverschen Kirchenbaumeisters Conrad Wilhelm HASE, eines Romantikers im Kirchenbau. Die Kirche ist nach dem Vorbild einer mittelalterlichen, gotischen dreischiffigen Hallenkirche aus Porphyrgestein erbaut. Sohlbänke, Gesims, Wasserspeier und die Abdeckungen der Stützpfeiler bestehen aus Dolomitgestein. Der quadratische Turm ist 55 m hoch und beinhaltet vier Läuteglocken sowie zwei Uhrglocken. Diese entstammen der Glockengießerei Franz Schilling in Apolda. In der Chorhalle stehen einige barocke Grabsteine, der mit vergoldeten Buchstaben versehene Gedenkstein der Stiftung dieser Kirche durch Georg V. sowie das aus Ziegelsteinen errichtete Gebetskreuz TRÜMMER & KLAGE aus Anlass der Terroranschläge in Amerika vom 11. September 2001. Beim Eintritt durch den Mittelgang fällt der Blick auf das spätromanische, doppelseitig geschnitzte Kruzifix (1350) aus der alten Klosterkirche. Beachtenswert sind die Schnitzereien am Ende der Kreuzarme (Christus im Totenreich, Propheten mit Schriftbändern). Auf der Rückseite ist das Lamm Gottes (Christus) in der Mitte und an den Kreuzenden je ein Zeichen der vier Evangelisten dargestellt. Den Kreuzesstamm ziert ein Weinstock mit Reben (Christus und die Gemeinde). Am Fußende sieht man die Schlange (Sünde). Unter dem alten Kruzifix sind vier Sinnbilder priesterlichen Handelns aus dem Alten Testament (Abei, Melchisedek, Isaaak und Aaron) nach der Art des vorigen Jahrhunderts in Brustbildern gemalt. Ein alter gotischer Grabstein eines Abtes mit Sandsteinrelief befindet sich hinter dem Altar an der Wand. Die Glasmalereien des Chores stammen aus dem Ende des 19. Jh (links Christi Geburt, in der Mitte Weinstock und Reben, rechts die Auferstehung). Sie sind von Frenstadl in Hannover angefertigt und Geschenke der Gemeinde. Im Chorraum stehen zwei geschnitzte Chorstühle aus der alten Klosterkirche. Der Taufstein aus Sandstein ist ein Werk der Erbauerzeit. Die grüne Altarbekleidung ist geschmückt mit einem messinggetriebenen Medaillon (hl. Georg im Kampf mit dem Drachen), die weiße ist geziert mit einem messinggetriebenen Bilde von Maria mit dem Kind. Diese Messingarbeiten sind Handarbeiten der Meisterin Eva Dietrich aus Hildesheim und 1935 aus freiwilligen Spenden angeschafft worden. Die Glasfenster der Seitenschiffe sind Stiftungen der Gemeinde. Die Bilder entstammen der Werkstatt Müller/ Quedlinburg, größtenteils nach Vorlagen aus J. Schnorr von Carolsfelds Bilderbibel gefertigt. Im Südschiff rechts: der verlorene Sohn, Christus bei Maria und Martha, der barmherzige Samariter, Christus im Tempel. Im Nordschiff links: der Sämann.
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