Die kleine Dorfkirche wurde im 13. Jahrhundert als Wehrkirche errichtet - unverkennbar an den Schießscharten im Turm. Da die Altarplatte aus spätromanischer Zeit stammt, kann möglicherweise an dieser Stelle zu jener Zeit schon eine Vorgängerkirche gestanden haben. In zwei weiteren Bauabschnitten wurde die Kirche nach Osten verlängert - erkennbar an der "Naht" der verschiedenfarbigen Porphyrquader an der Südseite. Das Porphyr entstammte wohl dem in Osterode nahegelegenen Steinbruch. Die Jahreszahl 1680 an dem südöstlichen Stützpfeiler markiert den Zeitraum des Emporenbaus und damit auch den Aufbau des Fachwerkes. Die drei gotischen Skulpturen an den Säulen zeigen Maria mit Jesus, Katarina v. Siena sowie den Namenspatron der Kirche, Jacobus d. Ä. - diese Figuren waren bis zum Umbau 1960 in einen barocken Kanzelaltar integriert. Das Epitaph im Turmraum zeigt einen Wiegersdorfer Pfarrer mit seiner Famile; ein Ölbild, das im Jahr 1640 gemalt wurde. Nach der gespendeten aufwändigen Sanierung des Originals entschloss sich der Kirchenvorstand wegen der notwendigen klimatischen Verhältnisse und der gebotenen Sicherheit, das Bild als Dauerleihgabe an das Meyenburg-Museum in Nordhausen zu übergeben. Im Turmraum ist heute eine Replik des Originals zu sehen. Orgel und Taufbecken entstehen Ende des 19. Jh; ein in den Unterlagen von 1908 erwähnter Taufengel, der "sorgfältig aufbewahrt" sein soll, ist leider genauso verschwunden wie der barocke Decken-Leuchter. Mit dem Umbau im Jahr 1960 wurden die zuvor durchgängigen Emporen gekürzt, der Kanzelaltar abgebaut und aus statischen Gründen eine ziegelgemauerte Mittenteilung errichtet, um den Querunterzug abzufangen.
Mit der Innensanierung im Sommer 2002 wurde die Elektrik erneuert, ein morscher Emporenbalken ersetzt, der Rückbau der Glaswände und der zugemauerten Fenster durchgeführt und das Kirchenschiff komplett farblich - in Anlehnung an die bereits vorgefundene Farbgebung - neu gestaltet. Die Deckenlaternen sollen den Bezug zur historischen Wehrkirche wieder aufnehmen, die Wandöffnung soll Weite und Raum schaffen. Die Kirchengemeinde hofft - unter Achtung der historischen Dimension - einen freundlichen und einladenden Raum geschaffen zu haben, der nun der Kirche als gottesdienstlichen Raum, aber auch als kirchenmusikalisches Kleinod ihre verdiente Würde zurückschenkt.
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