Die St. Petri-Kirche zu Mackenrode


Historische Mitteilungen über die Geschichte der Kirche Mackenrode in der Gemeinde Hohenstein

Zusammengestellt von Burkhard Schmidt (Tettenborn) aus historischen Büchern der Grafschaft
Hohenstein und der Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises
Grafschaft Hohenstein von Dr. Julius Schmidt (1889)


Erste Erwähnung von Mackenrode findet man in einer Urkunde von Kaiser Otto II. welcher 977 dem Bischof Giselher von Merseburg den Ort Makkunroth im Helmegowe schenkte. 1248 wird der Ort von Conrad von Clettenberg als Lehn an den Stift Fulda vergeben.

Was zweifelsfrei nicht mehr geklärt werden kann, ist die Verbindung zur Kirche Wittgerode, welche später zum Hannoverschen Hoheitsgebiet gehörte. Es liegt die Vermutung nah, daß es ein Filial von Mackenrode war. Weil die Kirche Abgaben aus der Wüstung bezogen hatte. So wie auch Steina ein Filial von Sachsa war und demzufolge beide zum Helmegau / Thüringen gehörten.

1506 wird Mackenrode im Archidiaconatsregister als Pfarrkirchdorf genannt. Die Einführung der Reformation geschah recht spät unter dem streng gläubigen Hohensteiner Grafen Ernst V. Erst nachdem im Augsburger Religionsfrieden (1555) den Regierenden die Freiheit des religiösen Bekenntnisses gesichert worden war, versammelten sich die Grafen von Hohenstein am 27. März 1556 in Walkenried und beschlossen die förmliche Einführung der Augsburger Konfession für ihre Untertanen.

Was eigentlich nur Städten erlaubt war, eine Mauer um ihren Ort zu legen, um die Bevölkerung vor Dieben und Überfällen zu schützen, ist vermutlich auch hier bei der Kirche in Mackenrode geschehen. Der Kirchhof war in alten Zeiten wie eine Burg mit einem Graben und einer Mauer mit Türmen befestigt. Auf dem sicheren Kirchhof standen an den Mauern Hütten und kleine Schuppen. Der einfache Saalkirchenbau wird 1790 unter anderem mit Quadern aus dem im Bauernkrieg teilweise zerstörten Kloster Walkenried und Bruchsteinen errichtet. Im Sommer 1876 erlitt das Dorf einen verheerenden Großbrand, bei dem 35 Gehöfte niederbrannten und auch die 1790 an alter Stelle neu errichtete Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der hohe quadratische Grundriss des spitzen oktogonalen Turms, ragt häufig aus dem Nebel der Ichte hervor.



Innenansicht nach Osten mit Altar

Der Innenraum hat an drei Seiten Emporen und einen offenen Dachstuhl. Zur schlichten Kirchenausstattung gehört ein Altar aus dem 19. Jahrhundert. Eine Orgel mit 9 Registern, welche auf zwei Manuale und Pedale verteilt sind. Sie wurde 1877 von Gottlieb Knauf Söhne, Bleicherode gebaut. Die Knaufs gehörten im 19. Jahrhundert zu den produktivsten Orgelbauern in Thüringen die bis ins westliche Westfalen Kirchen ausstattete. Der für dörfliche Verhältnisse großräumige barocke Saalbau ist mit Elementen der "Tischlergotik" schlicht ausgestattet. Die erste Orgel-Restaurierung erfolgte 1926 von Georg Kiessling & Söhne und 1975 gab es eine Weitere.


Orgelansicht

Fotos: Michael Martens


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