Morungen - seine Schlösser und Burgen

Unmittelbar westlich des Standortes Elisabethschächter Schlotte überquert der Wanderweg die Fahrstraße Morungen - Wettelrode. Für baugeschichtlich Interessierte lohnt sich ein Abstecher in westliche Richtung. Nach 500 m auf der Fahrstraße gelangt man in den Ort Morungen. Schöne Fachwerkbauten, eine barocke Dorfkirche, eine 900jährige Linde, ein Schloss und zwei Burgruinen in der Umgegend geben dem Ort ein einmaliges Gepräge.

Morungen hat rund 200 Einwohner und wurde erstmals im 9. Jahrhundert im sog. Hersfelder Zehntregister urkundlich erwähnt. Über viele Jahrhunderte waren hier die Herren von Morungen, das Geschlecht derer von Eberstein, später von Eller-Eberstein ansässig. Umgeben von einem landschaftlich reizvollen Park sieht man das Neue Schloß in dominierender Lage. Es ist eine neugotische burgartige Anlage, gebaut von 1865 bis 1873. Schloßgelände und Parkanlage sind Privatbesitz und dürfen nicht betreten werden.

In unmittelbarer Nähe ragte ein runder Turm mit Fachwerkobergeschoss und Spitzhelm in den Himmel. Dieses Gebäude war das Alte Schloss, ebenfalls neugotisch aber noch mit erhaltener mittelalterlicher Bausubstanz. Am Turm war außer der Jahreszahl 1883 auch das Familienwappen angebracht. Das Gebäude brannte 1998 bis auf die Grundmauern nieder.

Mitten im Ort liegt die kleine barocke Dorfkirche Dorfkirche St. Nikolai. Ein reichverzierter Kanzelaltar vom Ende des 17. Jahrhunderts gehört zur Innenausstattung und lässt die einstigen Vermögensverhältnisse des Kirchenpatrons von Eberstein deutlich werden. Vor der Kirche steht eine ca. 900 Jahre alte Linde.

Etwa 0,5 km westlich von Morungen, auf einer Klippe, liegt die in nur noch wenigen Resten erhaltene Burg Alt-Morungen. Es ist eine Burganlage, die um 1200 nach dem Bau der Burg Neu-Morungen aufgegeben wurde. Burgmannen waren die Herren von Morungen. Aus ihrem Geschlecht stammt der Minnesänger Heinrich von Morungen (1150-1220). Er zählt zu den bedeutensten Dichtern seiner Zeit.

Unmittelbar nördlich von Morungen, 100 m über der Ortslage, befindet sich die Burg Neu-Morungen. Es handelt sich um eine ausgedehnte spätromanische Anlage. Die teilweise noch erhaltenen gewaltigen Mauerzüge und die Ruine des Bergfrieds lassen die einstige Größe dieser Burg erahnen. Vom Pavillion aus hat man bei klarem Wetter eine gute Sicht auf das Kyffhäusergebirge.

Am südöstlichen Hang des Kuhberges, 1,3 km nordöstlich von Morungen, liegt die Sachsenschanze. Es handelt sich hier um eine rechteckige Anlage mit Doppelwall und Graben. Über ihre Entstehung und Bedeutung ist nichts überliefert.

Alle Wanderwege im Gebiet um Morungen sind gut ausgeschildert. Um wieder auf den Karstwanderweg zu gelangen, ist es zweckmäßig, bis zum Ausgangspunkt des Abstechers zurückzuwandern.

GPS-Koordinaten
N 51.5154° E 11.2348°

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