Die Steinkirche,

eine natürliche Klufthöhle im Dolomit, diente gegen Ende der Älteren Steinzeit ca. 15000 / 8000 v. Chr. Rentierjägern als Rastplatz. Zahlreiche Funde, vor allem Messer, Kratzer und Klingen aus Feuerstein, der Rest einer Knochennähnadel und viele Tierknochen wurden bei Ausgrabungen dieser einzigen altsteinzeitlichen Höhlenstation im Land Niedersachsen geborgen.

In christlicher Zeit baute man die Höhle zu einer Kirche um. Deutlich sind Bearbeitungsspuren an den Felswänden zu erkennen, unter anderem eine als Weihwasserbecken gedeutete Eintiefung an der Nordwand und die als "Altar" bezeichnete Nische in der Südwand, ferner die Ausmeißelung am Höhleneingang, vermutlich für eine Torkonstruktion. Weitere Funde ( Dachziegelbruchstücke, Teil eines gotischen Maßwerks, Mauerreste am Höhleneingang ) deuten auf ergänzende Baulichkeiten hin.


Aus den Skizzenbüchern von Walther Reinboth sen.

In mehreren Ausgrabungen von 1925 - 1937 wurden außerdem im Höhleninnern und auf dem Vorplatz die Gräber eines mittelalterlichen Friedhofs freigelegt. Für die Benutzung der Höhle als Kirche fehlt jede schriftliche Überlieferung.

GPS-Koordinaten
N 51.6334° E 10.3776°

[ FLINDT, Stefan: Ausgrabungen der SS an der Steinkirche ]

[ KNOKE, Horst: Der Schacht in der Höhlenkirche (Steinkirche) bei Scharzfeld ]

[GRÄSSE, Johann Georg Theodor (1866-71): Steinkirche, Die Steinkirche. In: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2.- Glogau ]

[ PRÖHLE, Heinrich (1886): Die Steinkirche bei Scharzfeld. In: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner.- Leipzig ]

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Plan der Steinkirche (nach F. Stolberg)

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