Königshütte

Die Stadt Lauterberg fand im Jahre 1460 ihre erste Erwähnung. Bereits im Jahre 1580 werden 12 selbständige Hütten verzeichnet. Der Kupferbergbau ging seit 1688 um. Das führte zum Bau der Kupferhütte im Jahre 1705.

Die Königshütte wurde 1733 bis 1737 auf dem Platz der Süssenhütte als Kurhannoversches Eisenhüttenwerk errichtet. Grundlage waren die Eisenerze, die in vielen kleinen Gruben des Zechsteindolomits und in den Luttertälern gewonnen wurden.

Die Hütte war längere Zeit ein wirtschaftlich bestimmender Faktor Lauterbergs und hatte, bevor sie 2002 ihren Betrieb einstellte, zeitweise bis zu 600 Beschäftigte.

Prominente Besucher der Hütte waren Goethe 1777 und 1784, König Jerome 1811 und König Ernst August von Hannover im Jahre 1839. Seit 1871 war die Hütte in Privatbesitz.

Der auf dem Hüttenplatz sprudelnde Brunnen, ein kunstvolles Werk langer Gießereitradition, war für die Weltausstellung in Paris im Jahre 1889 geschaffen worden.

1983 wurde der Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e.V. mit der Zielsetzung gegründet, diese einmalige Eisenhüttenanlage aus dem Zeitalter des Merkantilismus zu erhalten, um anhand ihrer hochrangigen Denkmalsubstanz ein umfassendes Bild ihrer Geschichte und Bedeutung zu vermitteln, wie es in einem "herkömmlichen" Museum außerhalb des Denkmalensembles unmöglich wäre. In die museale Vermittlungskonzeption wird aber auch das nähere wirtschaftshistorische Umfeld der Königshütte einbezogen. Dazu gehören die ehemaligen Eisensteingruben im Luttertal, am Kummel im Winkeltal, am Schachtberg, im Grillental, im Steinatal, die alte Wasserwirtschaft (Wassergräben am Scholben, Wiesenbeker Teich, Hüttengraben, Stahlgraben), die Verkohlung von Holz (Flößwehr an der Oder, Kohlungsplatz) und gusseiserne Produkte (Ritscher-Obelisk, Architekturelemente an verschiedenen Häusern, z.T. sehr frühe Grabkreuze auf dem Bergfriedhof zu Bad Lauterberg).

Im Rahmen der Erhaltung und Nutzung des historischen Ensembles "Königshütte" hat der Förderkreis Königshütte das ehemalige Probierhaus (Analysehaus) von der Firma Königshütte erworben, um es zu einem "Südharzer Eisenhüttenmuseum" auszubauen. Dieses zukünftige Museum wird eingebunden in das Gesamtkonzept "Historischer Gewerbepark Königshütte". Der Förderkreis verfolgt damit das Ziel, die historischen Gebäude Hüttenschenke, Maschinenfabrik und Eisenmagazin mit neuem Leben zu füllen. So soll in der Hüttenschenke wieder eine Gaststätte mit Ausstellungs- und Verkaufsraum für Kunstguss-Artikel eingerichtet werden. In der Maschinenfabrik soll ein Kunstschmied bei der Arbeit und im Eisenmagazin eine Kunstgießerei (auch als Schaugießerei) zu sehen sein. Damit soll eine museumspädagogische Idee verwirklicht werden: Besuchern werden nicht nur "stumme Zeugen" einer früheren Eisenverhüttung vorgeführt werden, sondern es sollen Schulklassen und anderen Besuchergruppen exemplarisch Bereiche der früheren Eisenverarbeitung vorgestellt werden. Dazu gehören auch die mit Flachriemen angetriebenen Werkzeugmaschinen in der Maschinenhalle. Das museumspädagogische Angebot besteht aus Führungen mit Gelegenheiten zum Gespräch über den Gesamtkomplex Eisensteinbergbau und Eisensteinverhüttung für alle interessierten Gruppen. Ein besonderes Angebot wird für Schulklassen bereitgestellt.

Nach der Renovierung des ehemaligen Probierhauses wird der Förderkreis Königshütte mit der Ausgestaltung des Hauses als "Südharzer Eisenhüttenmuseum" beginnen. Der Schwerpunkt des Konzepts sind die Geschichte und die vielfältigsten Produkte der Königshütte: Darüberhinaus soll das Besondere des Südharzer Eisensteinbergbaus vor allem in seinem Verbund mit den Städten, dem Umfeld, sowie dem Oberharzer Bergbau- und Hüttenwesen demonstriert werden. Dazu gehört auch ein Blick in die Geschichte der vormals privaten (Gewerken-)Eisenhütten.

Besichtigung auf Voranmeldung bei:
Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e. V.
Postfach 1322, 37423 Bad Lauterberg
Tel.: 0551 / 7 70 06 83 (privat Herr Hillegeist)

[ Zur Geschichte der Königshütte ]

GPS-Koordinaten
N 51.6200° E 10.4611°

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