Steinbruch Tettenborn-Kolonie
Die heterogene Struktur eines ca. 30 Jahre betriebenen Steinbruches mit Steilwänden unterschiedlicher Exposition, Abbruchkanten, Abraumhalden, Senken etc. wurde beibehalten. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit mit natürlichen Felsbildungen ist das Entwicklungsziel aus naturschutzfachlicher Sicht die Entstehung wertvoller Sekundärlebensräume u. a. für Arten der Felsbandgesellschaften sowie Trocken- und Halbtrockenrasen. Eine Vegetationskartierung nach fünf Jahren Sukzession hat ergeben, dass als dominante Pflanzenarten Glatthafer, Gemeiner Hornklee und Hauhechel auftreten. Pflanzen der Trockenrasen sind regelmäßig eingestreut. Diese sind Schopfige Kreuzblume, Zypressen-Wolfsmilch, Kleiner Wiesenknopf, Wundklee, Blaugrüne Segge und Fieder-Zwenke. Erwähnenswert sind die Vorkommen von Mücken-Händelwurz und Fransen-Enzian auf der südl. Steinbruchoberkante.
Der stillgelegte Steinbruch kann weiterhin insgesamt als wertvoller Lebensraum für die Tierwelt bezeichnet werden, insbesondere für die mit 32 Arten vertretenen Tagfalter, von denen 11 Arten in der Roten Liste Niedersachsens geführt werden. Dabei ist das Mosaik verschieden strukturierter und exponierter Teilflächen mit z. T. unterschiedlicher Geomorphologie als Hauptgrund für den Arten- und Individuen-Reichtum anzusehen. Hervorzuheben sind vor allem die Vorkommen von Schwalbenschwanz und Senfweißling. Bezüglich der Avifauna ist die Neufeststellung des Grünspechtes zu erwähnen, der warme Lebensräume mit lichten Gehölzbeständen, wie sie im Bereich des verbuschten Halbtrockenrasens oberhalb des Steinbruches ausgebildet sind, bevorzugt. |
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