Vom Standort aus kann man zum Steinbruch bei Ührde blicken. Aufgeschlossen sieht man den etwa 50 m mächtigen Stinkdolomit, der zur Zeit überwiegend für Düngezwecke abgebaut wird. Das weiße, darüberliegende Gestein ist der Basalanhydrit, der in einem früheren Abschnitt abgebaut wurde. Der Anhydrit ist etwa 18 m mächtig. Der Stinkdolomit ist eine Ablagerung des Zechsteinmeeres. Muscheln und Schnecken sind im Gestein vereinzelt, aber auch in Lagen angereichert, erhalten geblieben. Besonders an der Grenze zum überlagernden Anhydrit wurden sehr schöne Algenrasen und andere Anzeichen geringster Wassertiefe bis hin zum Trockenfallen gefunden. Das tiefere Meereswasser war schlecht belüftet und so blieb ein geringer Teil der organischen Substanz im Gestein bestehen. Bei Anschlagen des Gesteins macht sich der organische Gehalt durch einen intensiven Geruch bemerkbar, der dem "Stinkdolomit" seinen Namen gab. Ein späterer Meeresvorstoß brachte die Voraussetzung für die Ablagerung des Basalanhydrites. An der Oberfläche des Gipslagers, auch dieses durchstoßend, sind gut ausgebildete Schlotten (Geologische Orgeln) zu beobachten. Sie sind mit rotbraunen Lehmen verfüllt. Sie entstehen durch das Herabsickern von Niederschlagswasser entlang von Klüften im Gipsgestein. Lösungsrückstände und zum Teil darüberlagernde Böden reichern sich in den sich langsam vergrößernden Hohlformen an. Gelegentlich enthalten sie die Knochen eiszeitlicher Tiere. |
Luftaufnahme vom Steinbruch Härkenberg.
Aufgenommen im August 1999.
[ Infoblatt zum Tag des Geotops 2002 ]
GPS-Koordinaten