Die Niederterrasse Die weite Ebene ist die Niederterrasse der Sieber. Während der letzten Kaltzeit wurden im Harzgebirge und seinem Vorland die Talböden zunächst eingetieft (Erosion).
Die Ablagerungen dieser harten und noch unverwitterten Kiese erreichen Mächtigkeiten von im Mittel 3-10 Metern. Sie liegen unmittelbar auf wasserdurchlässigem und z.T. verkarstetem Dolomit und Gips des Zechsteins. Noch während des Ablagerungsvorgangs traten in Zwischenwarmzeiten Erdfälle auf und wurden in der folgenden Kaltphase sogleich wieder zugeschüttet. Holz und humose Schichten in den Erdfällen erlauben eine Datierung. Mittel- bzw. Oberterrassen nennt man die je älteren, höher an den Talhängen liegenden Reste der ehemaligen Talböden der beiden älteren Kaltzeiten. Deren Kiese sind stärker verwittert; die Grauwacken in der Oberterrasse haben sich meist zu Lehm zersetzt.
Die Kiese des Harzrandes sind heute ein wertvoller Rohstoff für den Hoch- und Tiefbau. Nach Abbau der Kiese wird die Grube wieder mit sterilem Füllboden aufgefüllt und danach aufgeforstet.
Zur Flussgeschichte der Sieber Das Entwässerungsmuster des Südharzes, also der Verlauf der Flüsse, hat sich während des Eiszeitalters, also in den letzten 500.000 Jahren erheblich verändert. Zwischen Herzberg und Aschenhütte bzw. dem Standort hat die Sieber erst zum Ende der letzten Kaltzeit ein Flussbett geschaffen. Kurz zuvor verlief ihr Bett von Herzberg direkt nach Südwesten. Dieser „Auelauf“ liegt heute trocken. Der Sieberlauf von Hörden und Aschenhütte weiter nach Südwesten bis Hattorf folgt einer weit älteren Talstruktur, einem ehemaligen Flusslauf der Ur-Lonau aus dem ausgehenden Tertiär. Heute mündet die Lonau über den Lonauer Wasserfall am nordwestlichen Stadtrand von Herzberg in die Sieber. GPS-Koordinaten |