Eine Burganlage des 9. bis 10. Jahrhunderts Wenige Meter vom Standort entfernt befindet sich eine Burgwallanlage, die nach Grabungsbefunden in das 9. und 10. Jahrhundert eingestuft werden kann. Der volkstümlichen Meinung nach handelt es sich um den Platz, an dem Herzog Heinrich während des Vogelfanges die Nachricht von seiner im Jahre 919 erfolgten Wahl zum deutschen König erhalten hat. Allerdings trifft diese Schilderung auch auf andere Orte, wie Nordhausen, Memleben, Wallhausen, und Quedlinburg zu.
Die Befestigung der Unterburg bestand aus einem Trockenmauerwerk mit Wallhinterschüttung, in die mächtige Packungen liegender Hölzer als Unterbau eingebracht waren. Davor war in die Hangböschung ein Graben eingetieft. Wenig später erhielt die Südflanke zur Verstärkung eine in Gipsmörtel gesetzte Buntsandsteinmauer. Rekonstruktion des Walles der Unterburg
![]() Westtor, südliche Torwange während der Ausgrabung Kohlenstoff-Analysen (14C) und Keramikfunde stützen die Datierung der Burganlage vom 9. bis ins frühe 10. Jahrhundert, also einen Zeitraum vor Blüte der Pfalz und vor Gründung des Klosters. Die Burganlage wurde demnach aufgegeben, als die Pfalz und das Kloster ihren Aufschwung nahmen.
Der Weg südlich durch die Burganlage war Teil einer alten Heeres- und Handelsstraße, die von Mitteldeutschland nach Westen führte. Damit könnte die Burganlage auch der Wegesicherung gedient haben. [ Martin Claus über König Heinrichs Vogelherd ] [ Friedrich Stolberg über König Heinrichs Vogelherd ] GPS-Koordinaten |