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„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“ 121. Frankenburg zu Frankenhausen, Burgruine. Frankenhausen, Kr. Artern (Unterherrschaft Frankenhausen) , Bez. Halle (Schwarzburg-Rudolstadt). Name: Frankenburg, Hausmannsturm, Obere Burg Frankenhausen. Meßtischblatt: 2674/4632 Frankenhausen; N 17,0; O 17,3. Allgemeine Lage: Südrand des Kyffhäusergebirges (Nabelgau). Örtliche Lage: 188 m NN auf vorspringender kleiner Kuppe, in die Stadtbefestigung von Frankenhausen einbezogen, deren nördlichsten, höchsten Punkt sie einnimmt. Baugrund: Jüngerer Zechsteingips über Stinkschiefer und Älterem Gips. Baumaterial: Gips, Zechsteinkalk als Bruchstein in Gipsmörtel. Beschreibung: Donjon (Palas) rechteckig, 12X17 m, mehrgeschossig, mit 2,3 m Mauerdicke und abgerundeten Ecken. Nördlich, gegen die Angriffseite mit dem Donjon zusammengebaut, runder Bergfried von 9 m Durchmesser und 3,5 m Mauerdicke, auf der Rückseite, gegen den Innenraum des Donjon, im Grundriß abgeplattet. Ringgraben, Maueranschlüsse zur Stadtbefestigung. Einsturz 1859, späterer Ausbau zu Museumszwecken. Geschichte: 998 nennt eine Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. die Salzpfannen bei „Franconhus“. Bezeugung als Reichsgut. Fränkische Befestigung in der Nähe der Salzquelle erschlossen (Grimm), Nennung der Unteren Burg im 14. Jh. lassen Unklarheit darüber, inwieweit die jetzt „Frankenburg“ genannte Obere Burg als frühe Anlage anzusprechen ist; der Grundriß des Bergfrieds, die auffallenden Mauerdicken verweisen sie frühestens in das 13. Jh. (vgl. Untere Burg = jetziges Schloß Frankenhausen). Vermutlich mitsamt der Stadtmauer als vorgeschobenes Bollwerk im 13./14. Jh. angefügt. Funde: Hochmittelalterlicher Becher. Mus. Erfurt. Lit. u. Abb.: MG DO III Nr. 305; B.u.KDm. Thüringen V S. 28 f. Abb.u.Gr.; Berg, Kyffhäusergebirge, Richters Reiseführer Bd. 38, Hamburg-Leipzig 1917 S. 61; Ebhard, 1939 S.391 u. Gr.; Grimm, 1958 Nr. 7 u. K. Abb. 42; Keyser, 1941 S. 292 f.; Stein, Gr. 1947; Schirmer, 1939 S. 129 u. Taf. 6, 17; Tillmann, S.244. |