Modell Siedehaus

Im Zuge der 1000-Jahrfeier der Stadt Bad Frankenhausen wurde das Modell eines Siedehauses im oberen Bereich des Kurparkes errichtet. Zu einer beliebten Tradition ist das Schausieden geworden, dem immer zahlreiche Zuschauer zugegen sind.

Auf dem Gelände des heutigen Quellgrundes, dem ehem. Sole-Freibad und Kurparks befand sich einst die Quelle des Reichtums, der wirtschaftlichen Blüte aber auch Krisen der Stadt Frankenhausen. An dieser Stelle wurde jahrhundertelang Kochsalz gewonnen, veredelt und über weite Strecken gehandelt.
Die im Quellgrund zutage tretenden Quellen, einst waren es sieben, waren bereits im 12. Jahrhundert in Schächte gefasst. Mittels eines Paternosterwerkes wurde die Sole gefördert und über Holzrohre den Siedehäusern, in Frankenhausen "Sölden" genannt, zugeführt. Die Frankenhäuser Saline bestand einst aus 117 Siedehäusern.

Den größten Teil des Innenraumes der Sölde nahm die Siedepfanne ein:

In ihr wurde die Sole "gelassen".
In dem darunter befindlichen Herd erfolgte die Feuerung, die stark und gleichmäßig sein musste.

 

Das Verfahren der Salzgewinnung durch Sieden war einfach aber aufwendig. Der Siedeprozess dauerte etwa neun Stunden.

Für die Betreibung der Förderanlagen benötigte man die Energiequelle des fließenden Wassers, über die Frankenhausen nicht verfügte. So wurde der Kunstgraben, die "Kleine Wipper" angelegt, der bei Göllingen von der Wipper abgezweigt wurde.
Die Salzproduktion im hiesigen Werk war am Ende des 16. Jh. mit der Herstellung von 500 Zentnern Salz täglich am größten.

Aber im Laufe der Zeit machten sich technische Neuerungen notwendig um die Salzproduktion zu erhöhen. Jedoch die Frankenhäuser Pfännerschaft (Pfänner = Besitzer eines oder mehrerer Siedehäuser) verhielt sich technischen Neuerungen gegenüber sehr ablehnend.
Die erste Blütezeit des Frankenhäuser Salzwerkes ging ihrem Ende entgegen. Im Dreißigjährigen Krieg sank die Salzproduktion auf ein Minimum. Trotz wirtschaftlicher Erholung konnte die Salzproduktion des 16. Jahrhunderts nicht wieder erreicht werden.

Ende des 18. Jahrhunderts sahen sich die Pfänner jedoch gezwungen eine gründliche Modernisierung der gesamten technischen Anlage vorzunehmen. Es entstanden drei Gradierwerke. Der technische Fortschritt zur Veredelung der Sole war die Gradierung.

Ein Gradierwerk (oft fälschlich als Saline bezeichnet) besteht aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln (vorwiegend Schwarzdorn) ausgestopft ist. Es dient dem Gradieren, d.h. dem Erhöhen des Salzgehaltes einer Sole. Indem man die Sole das Gradierwerk herablaufen lässt, tragen Wind und Sonne zum Verdunsten des in der Sole vorhandenen Wassers bei. Gleichzeitig setzen sich Verunreinigungen der Sole (wie z. B. Kalk) im Reisig ab und bilden den sogenannten "Dornstein". Auf diese Weise hat man in früheren Zeiten bei der Salzgewinnung Siedekosten (-zeit) eingespart. Heute dienen Gradierwerke zumeist der Kuranwendungen (durch Inhalation der salzhaltigen Luft).

Seit der Inbetriebnahme der Gradierhäuser um 1800 erhöhte sich nachweislich die Salzproduktion. Ein kleiner Aufschwung war dem Frankenhäuser Salzwerk kurzzeitig beschieden. Trotz einiger kleiner Verbesserungen, Gesetze und Verordnungen konnte der Niedergang der Frankenhäuser Saline seit den Ende des 19. Jahrhunderts nicht aufgehalten werden. Immer mehr Sölden wurden abgebrochen und 1945 schließlich auch die Letzte stillgelegt. Damit fand die lange Geschichte des Frankenhäuser Salzwerkes ein unbedeutendes Ende.

Wird auch die Frankenhäuser Sole nicht mehr zur Salzgewinnung genutzt, so hat jedoch bis in die heutige Zeit nicht an Bedeutung verloren. Schon um 1800 erkannte der Frankenhäuser Arzt Dr. MANNISKE die Heikwirkung der Sole und legte mit der Errichtung von 6 Badekabinetten im Quellgelände 1818 den Grundstein für die Entwicklung der Stadt Frankenhausen als Solebad. Sehr schnell verbreitete sich der gute Ruf der Frankenhäuser Kurerfolge dem viele Kurgäste folgten.

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