Fledermäuse der Höhlen Unter den vielfältigen Gips-Karst- Erscheinungen unserer Landschaft stellen die Höhlen den interessantesten Lebensraum für verschiedene Fledermausarten dar. So wie das Wasser, das durch seine gipslösende Eigenschaft die Höhlen geschaffen hat, gehören auch die Fledermäuse als Nutzer der Höhlenlebensräume in diese Landschaftselemente. Von den in Sachsen - Anhalt bekannten 19 Fledermausarten konnten 12 in den Karsthöhlen des Zechsteins nachgewiesen werden. Allein in der >Heimkehle< sind bisher 10 Arten bestätigt worden. | Die Lebensweisen der Fledermausarten unterscheiden sich deutlich voneinander. So können einige Arten die Höhlen ganzjährig als Quartier nutzen, andere dagegen halten sich nur zeitweilig hier auf. In der >Heimkehle< sind Fledermäuse in der Zeit von Anfang Mai bis Mitte Juli kaum anzutreffen. Für den Aufenthalt der einzelnen Fledermausarten spielen Luftbewegungen, die sog. >Bewetterung< und damit unterschiedliche Temperaturverhältnisse in der Höhle eine entscheidende Rolle. So finden wir z.B. Mausohr, Bechsteinfledermaus und Wasserfledermaus die wärmeren Bereiche bevorzugen. Für Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus und Mausohr gelten nach dem europäischen Artenschutzrecht besondere Schutzmaßnahmen. Diese werden in speziellen Beobachtungsprogrammen (Monitoring) erfasst. | Die Heimkehle ist das bedeutendste natürliche Felsquartier für Fledermäuse in den Ländern Sachsen- Anhalt und Thüringen. Vorläufige Ergebnisse zeigen, daß sich zeitweilig ca. 1000 Tiere in der Höhle aufhalten. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Programmes konnten zwischen Februar und Mai 2002 bisher 335 Fledermäuse gefangen und mit Flügelklammern markiert werden. In den Monaten August und September können auch von den Höhlenbesuchern die >schwärmenden< Fledermäuse beobachtet werden. Nun befinden sich zahlreiche Fledermäuse in den Höhlen, die sowohl tags als auch nachts aktiv sind. Jetzt finden auch die Paarungen statt. |
Wasserfledermäuse, winterschlafend Myotis daubentonii
| Eines der Forschungsthemen beschäftigt sich mit der Erkundung des >Schwärmverhaltens< der Tiere vor und in den Höhlen. Außerdem soll erforscht werden, wann die einzelnen Fledermausarten die Höhlen als Winterquartier aufsuchen und wieder verlassen. Hiermit bitten wir die Bevölkerung um Unterstützung unserer wissenschaftlichen Arbeit, insbesondere um Rückmeldung markierter Tiere. Sollten Sie Fragen zum Fledermausschutz haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an die Referenzstelle Fledermäuse im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. Biosphärenreservatsverwaltung Karstlandschaft Südharz i.G. Hallesche Straße 68 , 06536 Roßla Telefon 034651/29889-0 , Fax 034651/29889-99 Fotos, Text, Redaktion: Bernd Ohlendorf |
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