Kuckanstal und Ravensberg – Vulkanismus bei Bad Sachsa Dr. Gerald Dehne * Beschreibung des Objektes Wie die Sedimente des Rotliegenden in anderen deutschen Gebieten, so zeigen auch die Schichten des Ilfelder Beckens, zu dem das Zorger Rotliegend gehört, einen bunten Wechsel von Tonschiefern, Arkosen, Sandsteinen und Konglomeraten sowie von Eruptivgesteinen und deren Tuffen, wobei letztere sich deckenförmig in die sedimentären Schichten einschieben. Der Felsitporphyr (Ryolith) der Ravensberges bildet einen Deckenerguss, der in seinem Alter zwischen den Porphyrkristalltuff und das Porphyrkonglomerat gehört. Nach neueren Erkenntnissen ist das Alter zwischen 290 und 298 Mio. Jahren zu datieren. Die ganze Porphyrmasse bildet einen grabenförmigen Einbruch des Rotliegenden im Grauwackengebirge, gewissermaßen die östlich abgesetzte Fortsetzung des Ohmgebirgssystems ins alte Gebirge. Das Gestein ist in der ganzen Erstreckung des Porphyr-Massivs außerordentlich gleichförmig, kristallarm, schalig oder plattenförmig abgesondert und stark zerklüftet. Die Grundmasse bleicht bei der Verwitterung aus ohne sich aufzulockern; nur ausnahmsweise ist an einer Stelle im Kuckanstal am Großen Sandkopf das ganze Gestein zu einer kaolinartigen Masse zersetzt. Ryolith besteht vorwiegend aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Er hat etwa dieselbe Zusammensetzung wie Granit. Aber infolge der schnellen Erstarrung sind die Kristalle nur sehr klein, so dass man sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Rot ist der Ryolith des Ravensberges durch Hämatit (Fe2O3).
Welche Karten gibt es - Topographie, Geologie: Topogr. Karte 1:25.000, Blatt 4329 Zorge, Geol. Karte 1:25.000, Blatt 4329 Zorge, Geol. Übersichtskarte 1:200.000, Blatt CC 3726 Goslar, Geol. Karte Harz 1:100.000 Literatur zum Geotop: Schriel, W. (1929): Erläuterungen zur Geologischen Karte von Preußen, Blatt Zorge, Nr. 4329, M 1:25.000, Berlin Was kann man sonst noch besichtigen: Südlich des Ravensberges befindet sich bei Steina ein weiterer Rotliegend-Vulkan - der Stauffenbüttel. Dieser hat die Besonderheit, dass er vom Zechsteinmeer überflutet wurde und demzufolge eine Untiefe darstellte, welches das Wachsen eines Riffs ermöglichte. Der Riffdolomit liegt somit unmittelbar auf dem vulkanischen Gestein auf. Handelt es sich um ein Naturschutzobjekt: Naturpark Harz Wo kann man essen, übernachten: Vielfältige Möglichkeiten in Bad Sachsa und den umliegenden Ortschaften Internet-Adressen: www.lbeg.de/geologie/anwendungsgebiete/objektliste-geotope.htm , www.dgg.de , www.geo-top.de , www.geotope.de , www.geoakademie.de , www.karstwanderweg.de , www.geotekt.de Herausgeber und Fachbehörde für den Geotopschutz: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: 0511 -643-0, 0511 -643-2304, www.lbeg.niedersachsen.de LBEG-Codierung: Geotop -xx, TK25: 4329, R 43 98 440, H 57 19 850, Verantwortlich: LBEG: Dr. Heinz-Gerd Röhling * Geotekt GbR, Merseburger Str. 14, 37441 Bad Sachsa |