Der Mackenröder Forst in der Gipskarstlandschaft Südharz Dipl.-Geol. Firouz Vladi * Beschreibung des Objektes In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das trockene Flussbett der Steina. Dieses Flüsschen berührt, aus dem Harze kommend, bei Steina erstmals die Karstlandschaft und versinkt für mehr als 10 Monate im Jahr vollständig. Dann liegt die Oberfläche des begleitenden Grundwasserstroms hier im Mackenröder Forst um die sechs Meter unter dem Bachbett. Ein Teil des in den hiesigen Niederterrassenkiesen fließenden Grundwassers stammt bei höheren Wasserständen aus der Steina. Der überwiegende Teil entstammt den südlich angrenzenden Hängen sowie dem örtlichen Einzugsgebiet der hart westlich entspringenden und kontinuierlich fließenden Ichte, in die die Steina hier im Walde einmündet, meist aber ein trockenes Kiesbett aufweist. Das in den Erdfällen aufgeschlossene Grundwasser entstammt also der Ichte und dem Buntsandstein und fällt - außer bei Hochwasser - zum Grundwasserstrom der Steina ab. Der Verbleib der Wässer ist bisher unbearbeitet geblieben. Haase (1936) geht von einem Wiederaustritt am Salzaspring nach neunmonatiger Laufzeit aus. Krieg und Teilung haben für ein dreiviertel Jahrhundert die weitere Forschung in diesem hydrogeologisch spannenden Gebiet vereitelt, wo die Wässer auf westdeutscher Seite im Karst versinken und auf der östlichen Seite wieder austreten. 40 Jahre waren dieser Wald und dieses Geotop von der innerdeutschen Grenze zerteilt, was zu einer starken Beruhigung beigetragen hatte, so konnten hier die Wildkatze und der ebenso scheue und seltene Schwarzstorch siedeln. Durch den Wald führt nun die 1990 wieder verbundene B 243 sowie eine 1944/45 von KZ-Häftlingen errichtete, aber unvollendet gebliebene Reichsbahnhauptstrecke, die Helmetalbahn. Der Wald ist wegen seiner Naturnähe und den zahlreichen durch die Erdfälle entstandenen Biotope für den Natur- und Artenschutz als Naturschutzgebiet gesichert und durch den Karstwanderweg Südharz erschlossen. So stellt sich dieses hübsche Waldstück in eine Reihe mit drei Abschnitten gleichartiger "Fazies" im Landkreis Osterode am Harz, besser: Geotope, als bewaldete und von zahllosen Erdfällen durchlöcherte Ebenheit einer Niederterrasse auf Gips. Dazu gehören - ebenfalls am Karstwanderweg liegend - der Pöhlder Wald "Die Birken" nordöstlich von Pöhlde und das Lüderholz zwischen Osterode und Herzberg.
Welche Karten gibt es - Topographie, Geologie: Topogr. Karte 1: 25.000, Blatt 4429 Bad Sachsa, Geol. Karte 1:25.000, Blatt 4429 Bad Sachsa, Geol. Übersichtskarte 1:200.000, Blatt CC 4726 Goslar, Geol. Karte Harz 1: 100.000, Sonderausgabe, geol. Landesamt Sachsen-Anhalt, 1998 Literatur zum Geotop: Führer zum Karstwanderweg Südharz, Förderverein Karstwanderweg Landkreis Osterode a. H. Was kann man sonst noch besichtigen: ca. 1 km nördlich: ehem. Zechstein-Riff (Naturdenkmal) "Römerstein". Handelt es sich um ein Naturschutzobjekt: ja Was gibt es zu berücksichtigen: Das NSG soll nur auf den Wegen betreten werden. Geländeeigentümer: überwiegend Forstgenossenschaft Mackenrode Wo kann man essen, übernachten: Zahlreiche Gasthöfe und Hotels in Bad Sachsa, Jugendbildungsstätte Tettenborn mit Cafe LunaLu, Alter Grenzkrug in Nüxei Internet-Adressen: www.lbeg.de/geologie/anwendungsgebiete/objektliste-geotope.htm , www.dgg.de , www.geo-top.de , www.geotope.de , www.karstwanderweg.de Herausgeber und Fachbehörde für den Geotopschutz: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: 0511 -643-0, 0511 -643-2304, www.lbeg.niedersachsen.de LBEG-Codierung: Geotop xx-xx, TK25: 4429, R: H:, Verantwortlich: LBEG: Dr. Heinz-Gerd Röhling * Dipl.-Geologe Firouz Vladi, Düna 9a, 37520 Osterode am Harz, vladi@karstwanderweg.de |