Kloster Walkenried wird gegründet Adelheid von Klettenberg, eine Adelige aus nicht näher bekanntem Geschlecht, gilt als Stifterin des Klosters Walkenried. 1127 einigte sie sich mit Mönchen aus Camp am Niederrhein (heute Kamp-Lintfort), die dem erst kurze Zeit vorher in Burgund gegründeten Zisterzienserorden angehörten. Von der Abtei Camp entsandt, kam im Jahre 1129 der Konvent nach Walkenried. Dank großzügiger Schenkungen von Adelheid, an denen sich später auch andere, besonders großzügig König Lothar III, beteiligten, vermehrte sich der materielle Reichtum der jungen Abtei schnell.
Im Jahre 1137 bestätigte Papst Innozenz II die Gründung des Klosters Walkenried. Das war eine besondere Auszeichnung, weil der Papst das im allgemeinen nur für den Orden, nicht für eine einzelne Abtei tat. Diese und fast 1.000 andere Urkunden des Klosters Walkenried werden im Staatsarchiv Wolfenbüttel aufbewahrt. Viele gelten als Kostbarkeiten, besonders die von Kaiser Lothar, Kaiser Otto IV, Heinrich dem Löwen sowie von anderen bedeutenden geistlichen und weltlichen Würdenträgern unterschriebenen. Als persönliche Gäste besuchten u.a. Heinrich der Löwe, Otto IV, und Martin Luther die Abtei Walkenried. Zu dem wirtschaftlichen Erfolg trugen vor allem die Laienbrüder (Konversen) bei, unter denen sich vorwiegend Handwerker, Landwirte, Bergleute und andere Fachkräfte befanden. In der wirtschaftlichen Blütezeit waren mindestens 3000 Morgen eigene Ländereien, zahlreiche Erzgruben, Weinberge bei Würzburg, Anteile am Rammelsberg sowie an Salzstöcken in Lüneburg, Handelshöfe in Göttingen, Goslar, Nordhausen und in anderen Orten Eigentum des Klosters Walkenried. Durch die Urbarmachung der Helmeniederung in Thüringen, die später die Goldene Aue genannt wurde, erwarben sich die Walkenrieder Mönche bleibende Verdienste. Ihren wirtschaftlichen Wohlstand erreichten sie allein durch ihrer Hände Arbeit. Nach den Ordensregeln durften sie von niemand den üblichen Zehnten fordern oder Einkünfte aus kirchlichen Handlungen erheben. Ihr großes Fachwissen, das durch ständige Kontakte mit den anderen Klöstern dauernd erweitert wurde, gaben sie den Menschen in ihrer Umgebung weiter, die persönlichen Nutzen daraus ziehen konnten. Georg Matzander |