Olympischen Spiele 1936 Bei Scharzfeld fanden sie den Fliegertod Am 30. Juli jährt sich der Tag, an dem die beiden tschechischen Sportflieger Vladislav und Josef Windsor aus Olmütz mit dem Flugzeug OK-LEG auf dem internationalen Olympia-Sternflug mit Ziel Berlin bei Scharzfeld abgestürzt sind und den Fliegertod fanden. Gerade in diesen Tagen erinnern sich ältere Scharzfelder an jenen verhängnisvollen Tag vor sieben Jahrzehnten. Mit den Olympischen Spielen in Berlin im Jahre 1936 verbunden war ein Olympia-Sternflug der Nationen. Auch zwei junge Flieger aus der Tschechoslowakei waren damals aufgebrochen, um ihr Land zu vertreten. An jenem Julitag hingen dichte Nebelschwaden über den Harzbergen, der Regen rieselte - den Fliegern war jegliche Sicht genommen. An der Fulge bei Scharzfeld streiften sie mit ihrer leichten Sportmaschine die Baumkronen, das Leitwerk wurde abgerissen, und damit war das Schicksal besiegelt: Dicht am Waldrand stürzte das Flugzeug senkrecht zur Erde und bohrte sich in das lockere Erdreich. Die beiden Insassen der Maschine fanden den Fliegertod... Die Gemeinde Scharzfeld bereitete damals den Olympiafliegern einen ehrenden Abschied. Im alten Schiesshaus auf dem Schützenplatz im Scharzfeld wurden die jungen Studenten aufgebahrt. Dann wurden sie Tage später im feierlichen Zug zum Bahnhof Scharzfeld geleitet, um in die Heimat übergeführt zu werden.
Ein Jahr später, am 30. Juli 1937, schuf die Gemeinde Scharzfeld im Auftrag der Eltern den Sportfliegern ein Denkmal an der Absturzstelle auf der Fulge. Zur Enthüllung dieses Gedenksteins waren 1937 die Angehörigen nach Scharzfeld gekommen, um das Denkmal in die Obhut der Gemeinde zu geben. Der Gedenkstein besteht aus einem Granitfindling. Eine Bronzeplatte trägt in Blockschrift die Namen und den Todestag der beiden Sportflieger. Ein fliegender Adler symbolisiert den, von den jungen Tschechen gehuldigten Flugsport, und die fünf olympischen Ringe deuten auf die große sportliche Begegnung in Deutschland im Jahre 1936 hin. Den oberen Teil schmückt ein Bronzekreuz. Unterhalb der Bronzeplatte (in Emaille gebrannt) sah man die Bildnisse der beiden Tschechen. Nach dem Zusammenbruch 1945 hat die damalige Zerstörungswut auch dieses Denkmal getroffen, die Emaillefotos wurden zerschlagen. Quelle: nach HarzKurier |
2018 Foto: Detlef Tront