Das Sicherungs-Sanierungs- und Restaurierungskonzept und seine Umsetzung Am Anfang des ganzen Arbeitsprogrammes zur Sicherung und Erhaltung der Bergfriedruine stand die Bewußtseinsbildung in der Osteroder Bevölkerung über die Gefährdung des Bauwerkes und die von ihm ausgehende latente Bedrohung, aber auch über die Bedeutung dieses ungewöhnlichen Relikts der Vergangenheit für die Stadt und darüber hinaus. Der "Heimat- und Geschichtsverein Osterode und Umgebung" und besonders sein ehemaliger Vorsitzender Herbert Wagner haben sich hierin sehr verdient gemacht. Ein Spendenkonto "Alte Burg" des Vereins wuchs dank des Engagements der Bevölkerung und der heimischen Industrie im Laufe der Jahre beachtlich an, so daß schließlich 1996/97 eine Summe von 66.684,54 DM als Beitrag zur Kostendeckung der Baumaßnahmen an die Stadt Osterode überwiesen werden konnte. In zahlreichen vorbereitenden Expertengesprächsrunden wurde im Jahr 1995 ein technisch machbares Konzept entwickelt, dessen Kosten im Juni 1995 vom Ingenieurbüro für das Bauwesen Brenker, Gockel, Reintanz (Kassel) auf 1,25 Mio. DM vorausberechnet wurden. Zu diesen Gesprächen, die auch die ganze Bauphase begleiteten, lud die Stadt Osterode als Denkmalbesitzerin, vertreten durch Fachleute aus ihrem Bauamt, im Regelfalle die Zuständigen der Oberen Denkmalschutzbehörde bei der Bezirksregierung Braunschweig, vom Niedersächs. Landesamt für Denkmalpflege in Hannover und ggf. auch von dessen Außenstelle in Braunschweig, von der Unteren Denkmalschutzbehörde bzw. dem Bauamt des Landkreises Osterode, sowie Dipl.-Ing. K. Brenker vom zuvor genannten Planungs- und Baubetreuungsbüro und die jeweils notwendigen, beratenden bzw. für Einzelaufgaben ausgewählten, externen Fachleute. Letztere waren besonders der Mörtelforscher Dipl.-Ing. I. Mielke von der Bauhausuniversität Weimar, der Gipsmörtelproduzent M. Steinbrecher aus Mühlhausen und der Autor dieses Beitrages. Ab 1996 traten die Verantwortlichen der mit der Bauausführung beauftragten Firma Geba, 99998 Körner (bei Mühlhausen) hinzu. Trotz der technischen Schwierigkeiten, die sich bei diesem ungewöhnlichen Sanierungsobjekt in allen Planungs- und Durchführungsphasen - vorgesehen oder auch unvorhergesehen - ergaben, erwies sich diese Arbeitsgruppe als sehr effizient, und es ist hervorzuheben, daß die Beratungen selbst bei öfters unterschiedlichen Meinungen bzw. Vorschlägen in sehr guter Atmosphäre geführt wurden. Begleitend zu dieser technisch-fachlichen Vorbereitung beantragte die Stadt Osterode Zuschüsse bei zahlreichen potentiellen Geldgebern (bes. Land Niedersachsen, Niedersächsische Lottostiftung, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Klosterkammer Hannover, Deutsche Stiftung Denkmalschutz). Durch die solcherart eingeworbenen Fördermittel konnten sehr wesentliche Teile der schlußendlichen Gesamtkosten von 1,38 Mio. DM abgesichert und finanziert werden. |