Die wesentlichen Schritte der Baumaßnahmen sind durch die Abbildungen 8 -15 sowie 17 - 22 dokumentiert und durch ausführliche Legenden erklärt.

Mitte Dezember 1995 war mit dem Bau einer Materialempfangsplattform am kleinen Steilhang zum Friedhofshauptweg südlich von der Ruine und besonders mit dem Aufbau des Gerüstes (Abb. 8) begonnen worden. Am 25. September 1997 fand das Richtfest statt. Danach erfolgten noch abschließende Arbeiten wie Reinigung der Maueroberflächen durch "Sandstrahlen", besonders im Bereich der erhaltenen, sorgfältig gemauerten Außenschalen mit der seit alters gewohnten Steinsichtigkeit. Nach knapp zwei Jahren Standzeit konnte im Dezember 1997 schließlich das Gerüst abgetragen werden. Seither erhebt sich die Alte Burg auf dem freigesagten Hügelrücken in etwas gewöhnungsbedürftiger, aber historisch verbürgter Nacktheit (Abb. 22; vergl. Foto und Kurzmeldung auf Frontseite des Harz-Kuriers vom 17. Januar 1998).

Besonderheiten und Probleme bei der Baudurchführung
In den reichlich 11/2 Jahren der Bauausführung mußten viele Probleme rasch und zielgerecht gelöst werden, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Hauptgründe dafür waren die in dieser Größenordnung noch nirgends in diesem Jahrhundert angewandte Gipsmörteltechnologie und die Auswahl eines geeigneten Injektionsmörtels.

Leider unterblieben aus Kosten- und Termingründen nach Aufstellung des Gerüstes eine genaue Schadensdokumentation und eine burgenkundlich-baugeschichtliche Untersuchung der nun erstmals zugänglichen, damals noch unveränderten höheren Wandbereiche. Auch der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins war nicht bereit, einem entsprechenden Antrag vom 11.03.1996 auf Mitfinanzierung dieser wichtigen Maßnahmen zu entsprechen.

Für den Restaurierungsgipsmörtel der Firma Steinbrecher, von dem insgesamt 170 Tonnen verbraucht wurden, mußte erst eine geeignete Spritzauftragmethode entwickelt bzw. eine eingeführte Technik angepaßt werden. Versuche, den Mörtel mit genau dosiertem Anmachwasser in einem Mischer unten im Burghof anzurühren, schlugen leider fehl, da der dickflüssige Frischmörtel mehrfach bei Pumpenproblemen oder materialbedingten Verstopfungen im langen Förderschlauch erstarrte. Die schließlich angewandte, erst am Schlauchende erfolgende Zumischung von Wasser nach Gefühl und Erfahrung brachte zwar brauchbare, aber nicht optimale Ergebnisse, weil sich dabei besonders das Mörtelfeinstkorn an der Mauer absetzte, der gröbere Anteil hingegen teilweise von der Wand abprallte (Abb. 11). Dadurch erreichte der meistens etwa 2 cm dicke Spritzmörtelauftrag nur teilweise die gewünschte Homogenität.

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