Abb. 16: Detail der restaurierten Südwand der Klosterkirchenruine Walkenried. Diese nach Norden gewandte, rückseitig an den Nordflügel des Kreuzganges grenzende Wand aus Quadern von Nüxeier Dolomitstein mit Gipsmörtel wurde in den späten achtziger Jahren mit einem "sulfatverträglichen" Zementmörtel (1 Teil C3A-freier Zement, I Teil Kalk, 4-6 Teile scharfer Sand) oberflächlich neu verfugt, Fehlstellen wurden mit diesem damals von Sachverständigen empfohlenen Mörtel ergänzt. Physikalische und chemische Unterschiede zum Originalbaumaterial, in Verbindung mit einer geringen Neuverfugungstiefe und einer starken Durchfeuchtung der Mauer von der Krone her, führten nach wenigen Jahren dazu, daß sich häßliche Kalksinterbärte (weiß, bes. rechts oben) absetzten und sich der neue Fugendeckmörtel teilweise ablöste und abfiel (unterer Bildbereich).
Rechts von der Spitze des Maßbandes wird eine weitere Platte dieses für die Instandsetzung von gipsgemörtelten Bauten langfristig offenbar nur sehr bedingt geeigneten Restaurierungsmörtels abgestoßen. Am Maßstab ist eine Länge von 50 cm abgetragen.
Aufnahme vom 08. 07.1995 (Archiv HK 15026)

 
Abb. 17: Blick auf die Innenseite des Nebenzahns nach Fertigstellung der ersten Gipsestrich-Abdeckplatte (vergl. mit Abb. 10) Maurerpolier W. Schröpfer (links) steuert die mit geringem Druck erfolgende Testeinpressung von Gipsinjektionsmörtel in ein Bohrloch (weißer Kreis). Dieses neu entwickelte Produkt wird im gewundenen Schlauch (im Endbeich gestrichelt) ziemlich dünnflüssig von unten hochgepumpt. Dipl.-Ing. M. Steinbrecher; Gipsmörtelhersteller und -lieferant (Mitte) und Dipl.-lng. D. E. Ehrhardt, Baubegleiter des Osteroder Stadtbauamts, beobachten den Vorgang. - Aufnahme vom 20. 11.1996 (Archiv HK-OHA 96-45).

Abb. 18: Nordöstliche Abbruchkante des Nebenzahns, zur tiefen Spalte hin (Lage: siehe Abb. 15 und 22). Die "Kapuze" ist die mit Edelstahl armierte Gipsbeton-Überdeckung eines Mauervorsprungs. Der Wandausbruch am Ende einer Zugankerbohrung (weißer Kreis), die die Mauerscheibe Iängs durchquert (siehe Abb. 19), wurde ausgestemmt, um die Ankerdeckplatte (20 x 20 x 2 cm) aufzunehmen. Der Hohlraum zwischen dem hier noch nicht eingebrachten Edelstahlzuganker (2,5 cm Durchmesser) und dem Gemäuer wird abschließend zur Kräfteübertragung mit "HAZ-Spezialbindemittel für Injektionen" verpreßt. - Aufnahme vom 02. 09. 1997 (Archiv, HK 1 7423).

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