Holger Kulke Die Alte Burg zu Osterode: Sicherung und Sanierung der Bergfriedruine (1995-1997) Kurzfassung Ein Gipsspritzmörtelauftrag erfolgte zur Stabilisierung der Oberflächen und zum äußeren Verschluß der Risse. Die beiden Ruinenköpfe erhielten eine aufwendig armierte Deckplatte aus Gipsbeton. Zur Vermeidung neuer Feinrisse wurden diese Abdeckungen einige Meter an den Turmflanken herabgezogen; dabei mußte eine Beeinträchtigung des Anblicks der Ruine in Kauf genommen werden. Zur statischen Sicherung wurden zahlreiche, z.T. sehr lange Edelstahlanker (max. 11 m) und -nadeln durch das Mauerwerk gezogen und das gefährliche Riß- und Hohlraumsystem der Ruine mit einem in Weimar entwickelten "Injektionsschaummörtel" verfüllt. Die an diesem extrem exponierten Bauwerk stark angreifende Verwitterung wird dafür sorgen, daß der ruinenhafte Eindruck sich nach und nach durch Abwittern von Teilen der Gipsmörtelputzschicht wieder einstellt, ohne daß die Standfestigkeit beeinträchtigt wird. Einleitung Dieser einstmals noch gewaltiger wirkende Turm (Abb. 1) wurde vor 850 oder mehr Jahren als beherrschender Bau einer weitgehend verschwundenen Burganlage sehr systematisch in Schichtbauweise errichtet (Abb. 2). |