Von einem bei Questenberg gelegenen Brunnen.

Nicht gar weit über dem, im ersten Capitel gedachten, Dorffe Questenberg lieget ein Brunn, welcher, seiner starcken Quellen wegen, viel Wasser von sich giebet, und derohalben gleich vor seinem Ausfluß ein solches ziemliches Teichlein machet, daß zur Noth eine Mühle treiben könte. Nun solte man bei solcher Beschaffenheit wohl vermeinen, daß daraus ein starcker Fluß entspringen möchte; Allein es lauffet derselbe von dannen stracks unter einen hohen Felsen, und verliehret sich daselbsten mit einem ziemlichen Gerausche, daß man also eigentlich nicht wissen kan, wo er hinkomme, ob schon etliche Leuthe des Orts vor eine gewisse Wahrheit berichten wollen, daß solcher Brunnen in die Ascherslebische See, welche acht Meilen davon gelegen, wieder heraus fliesse.

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