Von dem weissen Alabaster-Bruch.

Eine Meile Weges von Nordhausen, gegen den Unter-Vor-Hartz zu, lieget in dem Hoch-Gräfflichen Stolbergischen Ambt Hohnstein ein Dorff, Harzungen genannt, dabei man erstlich einen weissen Alabaster-Stein-Bruch findet. Nechst diesem wird auch eine gute Stunde von Nordhausen, in dem so genannten Kohnstein, ein Stein-Bruch angetroffen, welcher nechst dem Kalck-Bruch etc. E.E. Raht alhier, vermöge eines ausdrücklichen von dem Glorwürdigsten Käyser Carolo, Anno Christi 1368 Dienstages nach dem Sontage Judica, zu Prag ertheileten Privilegii, zugehöret, worinnen ebenfalls ein feiner weisser Alabaster stehet, so aber härter als der vorige ist, und, dem Bericht nach, sich dieserwegen nicht gar wohl verarbeiten lässet. Von beiderlei Gattungen aber dieses weissen Steines sind nicht allein kleine, sondern auch sehr grosse Stücke zu bekommen, wie denn offtmahls Stücke von hundert Centnern gebrochen werden. Der Preiß dieser Steine ist nicht einerlei, denn nachdem die Stücke groß oder klein sind, nachdem sie auch geschätzet werden: also gilt der Centner in grossen Stücken von 50 biß 100 Centnern einen Reichs-Thaler, in Stücken von 30 biß 50 Centnern 21 Groschen, in Stücken von 10 biß 30 Centnern 18 Groschen: So nun die Stücke noch kleiner fallen, ist auch der Kauff etwas geringer.

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