GEOLOGIE ZUM ANFASSEN: Die Geologie des Harzes, neu aufbereitet unter Einbeziehung geotouristischer Möglichkeiten und Einrichtungen am Beispiel der geologischen Lehrpfade im Harz Diplomarbeit von Sabrina Krieger, Januar 2002 Abstract: Einleitend stellt sich die Frage, ob und wie Geologie in der Bildung, im Fremdenverkehr sowie an den interessierten Laien, vermittelt, interessant gestaltet und für die jeweilige Region vermarktet werden kann. Dazu werden zunächst eigene Erfahrungen angeführt und mit Beispielen aus den USA ergänzt, deren „Learning by doing“-Prinzip vor allem in den hervorragend eingerichteten Nationalparks mittlerweile weltweit Nachahmung findet. Angerissen wird zunächst das Projekt „Geopark Harz“. Zum Zeitpunkt der laufenden Arbeit war dieses Projekt noch nicht konkretisiert (Gründung des Geoparks im März 2002). Die Verfasserin entwickelte so eigene Ideen für die Gestaltungsmöglichkeiten eines solchen Parks: Welche Städte eigneten sich z.B. besonders als geotouristische Ausgangspunkte, welche geologischen Besonderheiten („Highlights“), wie z.B. das Bodetal, der Rammelsberg, der Iberg, der Elbingeröder Riffkomplex, Brocken etc., sollten dem Harzbesucher besonders ans Herz gelegt werden? In den Kapiteln 3, 4 und 5 erfolgt die ausführliche Abhandlung der historischen Geologie des Harzes mittels einer „Zeitreise“ vom Präkambrium bis zum Quartär. Dabei handelt es sich aber nicht um eine wissenschaftliche Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen, sondern das Augenmerk lag vor allem darin, die Geologie des Harzes („was geschah wann im Harz“) dem Geologen wie auch dem Nichtwissenschaftler verständlich zu vermitteln. Danach beginnt das überaus komplexe Thema „Geopfade“. Nach einer allgemeinen Einführung über thematisch gebundene Wege im Harz erfolgt eine kritische Bewertung der wichtigsten Exkursionsführer für den Harz, (z.B. von K. MOHR und F. KNOLLE). Diese Führer dienten bei der Vorbereitung zu dieser Arbeit u.a. als Handwerkszeug bei der Suche nach geologischen Lehrpfaden und geeigneten Aufschlüssen im Gelände und konnten so auf ihre Aktualität und Brauchbarkeit hin überprüft werden. Im Jahr 2001 wurden von der Verfasserin insgesamt 17 montanhistorische und geologische Lehrpfade recherchiert. Allein das Auffinden der Lehrpfade gestaltete sich nicht immer einfach. Von zahlreichen Lehrpfaden existieren Faltprospekte, die entweder über den Regionalverband Harz oder über die zuständige Tourismusinformation erhältlich sein sollten. Weitere Hinweise auf geologische Lehrpfade finden sich in den Führern von K. MOHR. Andere Lehrpfade wurden durch Zufall oder Mundpropaganda entdeckt. Die attraktivsten geologischen Lehrpfade befinden sich im Ostharz. Sie wurden jedoch erst in den Jahren nach der Maueröffnung angelegt und konnten so von den vielen negativen „Erfahrungen“ der im Westharz häufig dahinvegetierenden Lehrpfaden profitieren. Untersucht und bewertet wurden:
Der Karstwanderweg wurde in den letzten Jahren intensiv ausgebaut und erweitert, er besitzt mittlerweile eine eigene prämierte Homepage im Internet und bietet sich als Vorbild für die Gestaltung weiterer Lehrpfade an. Deshalb wurde er in die Bewertung nicht miteinbezogen. Als Kriterien für die Bewertung der o.g. Lehrpfade galten: Aufbau, Länge, Ausstattung, Erhaltungszustand und Thematik. Die Aussagen werden anhand zahlreicher Photos dokumentiert und zeigen Mängel sowie gestalterische Besonderheiten auf: unzureichende Beschilderung, veraltete Übersichtstafeln, falsche Beschriftungen, aber auch hervorragend und liebevoll gestaltete Aufschlusspunkte, vor allem bei den bergbaugeschichtlichen Stationen (s. Photos). Nach Beschreibung und Bewertung der einzelnen Lehrpfade wurden im letzten Kapitel Merkmale eines „guten“ Geopfades aufgelistet und ein Fazit gezogen, in dem auch auf die Planung und Gestaltung zukünftiger Lehrpfade eingegangen wird. Die meisten dieser Merkmale weist mit großem Abstand nur der Wanderweg im Bodetal auf, der eigentlich kein rein geologischer Lehrpfad darstellt und auch nicht als solcher ausgewiesen ist. Der dazugehörige kleine Exkursionsführer von F. Kirsch („Führer durch das Bodetal“) erfreut sich großer Beliebtheit und zeigt, dass auch mit geringem Aufwand Interesse bei der Bevölkerung geweckt werden kann (die Nummerierung der einzelnen Stationen mittels Holzpflöcke ist jedoch noch verbesserungswürdig). Der Arbeit ist ein ausführliches Glossar für den geologisch interessierten Laien beigefügt. Das Glossar ist darin interaktiv durch Anklicken der unterstrichenen Fachwörter sofort abrufbar.
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