Myotis VI, 1968, Mitteilungsblatt für Fledermauskundler, Seite 27 - 29 Nordfledermaus (Eptesicus nilssoni) im Westharz Fundorte der Nordfledermaus im Harz sind nur bekannt:
Erst in diesem Winter gelang es uns, bei Goslar in einer Höhe um + 450 m NN folgende Nachweise zu führen:
Schrifttum (1) BLASIUS, J. H.: Naturgeschichte der Säugethiere Deutschlands, Braunschweig 1857 R. Godesberg, F. Knolle und Dr. R. Skiba, alle Goslar Anmerkung der Schriftleitung In seiner soeben erschienenen Arbeit "Verbreitung, Häufigkeit und Ortstreue der Fledermäuse in den Winterquartieren des Harzes und seines nördlichen Vorlandes" (Naturkundliche Jahresberichte Museum Heineanum, III, 1968, 124 - 191) gibt Handtke einen Überblick über den derzeitigen Stand der Verbreitung dieser seltenen europäischen Art. Da diese Publikation vielen Fledermauskundlern kaum zugänglich sein dürfte, sei nachfolgend ein Auszug aus dieser Publikation wiedergegeben: Das Verbreitungsgebiet von Eptesicus nilssoni erstreckt sich in Mitteleuropa bis zu den Alpen und darüber hinaus (Hanak, 1958). "In Polen (Kowalski, 1953) gehört sie zu den Arten, die im ganzen Land vorkommen sollen. Die Verbreitung in der CSSR wurde inzwischen ausführlich dargestellt. Sie kommt dort in zahlreichen bekannten Winterquartieren in waldreichen Gebieten des Berg- und Hügellandes vor, auch im Sommer, vom Süderzgebirge über Iser- und Riesengebirge, der Hohen Tatra bis zu den Karpaten. Eine Zuwanderung nördlicher Tiere ist hier nicht ausgeschlossen (Hanak, 1958, Mosansky und Gaisler, 1965). Aus den Alpen und dem Voralpenraum sind Nachweise bekannt (Abel, 1960, Mosansky und Gaisler, 1965). Im Gegensatz dazu ist die Verbreitung der Nordfledermaus in Deutschland weitgehend unbekannt. Sie fehlt in gut durchgearbeiteten Gebieten wie Südwestfalen (Feldmann, 1963), Rhein-Main-Gebiet (Felten und Klemmer, 1960), Thüringen (Haensel u.a. 1963, Zimmermann, 1967) und in der Lausitz (Natuschke, 1960 b), ältere Belegstücke sind aus Mecklenburg bekannt (Krüger 1965). Die bisherigen vorwiegend bayerischen Nachweise stellten Kraus und Gauckler (1965/66) zusammen. Sie halten ein Vorkommen zwischen der Ostsee und Mittelgebirgsschwelle für ausgeschlossen. Nach 1945 wurde E. Nilssoni außerhalb des Harzes nur im Erzgebirge (Richter briefl.) und im Frankenjura (Kraus und Gauckler, 1965/66) nachgewiesen. Die nordbayerischen Funde lagen zwischen 425 und 507 m NN. Ein dort beringtes Tier wurde am Südrand des Thüringer Waldes, 115 km NNW (350 m NN) entfernt gefangen." (p. 163 - 165) |