Das Warttürmchen Die Nordhäuser Stadtbefestigung des Mittelalters hat bei der Zerstörung Nordhausens am 4. April 1945 wertvolle Teile verloren. Entsprechend dem heutigen Aufsatz „Praktische Denkmalpflege“ von Herrn Dipl.-Ing. K. Riemann, Architekt, Nordhausen, wollen wir uns um die Erhaltung und Restaurierung der Reste einsetzen. Von der einstigen Außensicherung Nordhausens steht als letztes Wahrzeichen das Warttürmchen auf der höchsten Erhebung am Nordrande der Stadt. Das Warttürmchen mag um 1400 erbaut sein; auf Grund der Fehden mit den Grafen von Hohnstein, deren Burgruine wir vom Warttürmchen in der Ferne erblicken können. (Darüber: „Der Nordhäuser Roland“, April 1953.) Leider ist von der Ausbesserung, die der frühere Nordhäuser Altertumsverein im Jahre 1383 hat vornehmen lassen, nichts mehr zu bemerken. Das Warttürmchen ist in den letzten Jahren wieder in starken Verfall geraten, wie uns unser Bild auf der Titelseite zeigt; eine erneute Ausbesserung ist dringend erforderlich, um es vor gänzlicher Vernichtung zu retten. Das Warttürmchen steht am Ende des Parkes von Hohenrode, der jetzt unter Naturschutz steht, und Wildes Hölzchen, ein Gehölz, das seinen Namen nach einer alten Nordhäuser Familie Wilde führt. Von dieser Höhe aus bietet sich ein prachtvoller Rundblick auf den Südharz, die Gipsfelsen des Kohnsteins, die Bleicheröder Berge, die Hainleite, die Goldene Aue und den Kyffhäuser. Mit seinen blühenden Kirsch- und Apfelbäumen ist gerade jetzt im Frühjahr das Warttürmchen ein Fleckchen Erde, das die Liebe zu unserer schönen Harzheimat immer wieder belebt. Zu unserem Bild auf der Umschlagseite: F. Rhode, Nordhausen, Fachgruppe Foto. |